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Gruppe G mit Schweden, Südafrika, Italien und Argentinien
Aus FIFA Women's World Cup 2023 vom 18.07.2023.
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WM 2023: Übersicht Gruppe G Schweden will endlich triumphieren, Argentinien den 1. Sieg

In der Gruppe G gilt Schweden als stärkstes Team. Italien und Argentinien dürften sich um den zweiten Platz streiten. Afrikameister Südafrika möchte für Furore sorgen.

Die Stärkeverhältnisse

Die grossen Favoritinnen in der Gruppe G kommen aus Schweden. Bei sämtlichen seit 1991 ausgetragenen Weltmeisterschaften waren die Skandinavierinnen dabei, bei fünf der letzten sechs grossen Turniere erreichten sie mindestens den Halbfinal. An der Europameisterschaft 2022 in England reichte es bis in die Runde der letzten Vier, wo mit einem krachenden 0:4 gegen die Gastgeberinnen und späteren Europameisterinnen Schluss war. Dies war Schwedens erste Niederlage nach 90 Minuten seit beinahe zwei Jahren. Während die Schwedinnen 1984 die erste ausgetragene EM gewinnen konnten, fehlt ihnen der WM-Titel noch. Dieser soll mit einem talentierten Kader an der 9. WM endlich klargemacht werden.

Erst zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft dabei ist Südafrika. Bei der ersten Teilnahme vor vier Jahren schied «Banyana Banyana», wie die Nationalmannschaft auch genannt wird, nach den drei Gruppenspielen aus. Gegen die favorisierten Teams aus Deutschland, China und Spanien schlugen sich die Südafrikanerinnen zwar wacker, blieben allerdings ohne Punkte. Ganz anders beim Afrika-Cup 2022: Mit sechs Siegen in sechs Spielen kürte sich Südafrika souverän erstmals zum Afrikameister. Selbstvertrauen dürfte beim Aussenseiter der Gruppe G also vorhanden sein.

Team Fifa-Ranking WM-Endrunden Bestes WM-Abschneiden
Schweden Nr. 3 9 (1991, 1995, 1999, 2003, 2007, 2011, 2015, 2019, 2023) Platz 2 (2003)
Südafrika Nr. 54 2 (2019, 2023) Vorrunde (2019)
Italien Nr. 16 4 (1991, 1999, 2019, 2023) Viertelfinal (1991, 2019)
Argentinien Nr. 28 4 (2003, 2007, 2019, 2023) Vorrunde (2003, 2007, 2019)

Bei der letzten WM-Endrunde vor vier Jahren in Frankreich reichte es für Italien bis in den Viertelfinal. Die Gruppenphase schlossen die «Azzurre» dank dem besten Torverhältnis noch vor Australien und Brasilien als Erste ab. Nach einem überzeugenden 2:0-Sieg gegen China im Achtelfinal war dann in der Runde der besten Acht gegen die späteren Finalistinnen aus den Niederlanden Schluss. Auf die starke Leistung bei der WM 2019 folgte die Enttäuschung bei der EM 2022. Nach den drei Gruppenspielen gegen Frankreich, Belgien und Island mit nur einem ergatterten Punkt mussten die Italienerinnen die Koffer packen. Nun wollen sie in der herausfordernden Gruppe G zeigen, dass sie es besser können.

Bei der Kombination von «Fussball» und «Argentinien» kommt vielen Fussballfans als erstes wohl Lionel Messi in den Sinn, wie er an der WM 2022 den langersehnten Pokal in den katarischen Himmel streckte. Die Situation bei der Nationalmannschaft der Frauen sieht etwas anders aus: Dreimal konnten sich «Las Guerreras» für eine Weltmeisterschaft qualifizieren, über die Gruppenphase hinaus kamen sie bislang noch nie. An der WM 2019 schieden die Südamerikanerinnen hinter England und Japan als schlechtester Gruppendritter aus. Viel besser verlief die Südamerikameisterschaft 2022, wo dank einem 3:1 gegen Paraguay der dritte Platz und somit die WM-Qualifikation erreicht wurde.

Die Partien

  • Sonntag, 23.07. – 07:00 Uhr Schweden - Südafrika (Wellington)
  • Montag, 24.07. – 08:00 Uhr Italien - Argentinien (Auckland)
  • Freitag, 28.07. – 02:00 Uhr Argentinien - Südafrika (Dunedin)
  • Samstag, 29.07. – 09:30 Uhr Schweden - Italien (Wellington)
  • Mittwoch, 02.08. – 09:00 Uhr Argentinien - Schweden (Hamilton)
  • Mittwoch, 02.08. – 09:00 Uhr Südafrika - Italien (Wellington)

(alle Angaben Schweizer Zeit)

Die Köpfe auf und neben dem Platz

Einige Fakten auf den Punkt gebracht

  • Die ewigen Gratulantinnen: Bereits viermal standen die Schwedinnen auf dem WM-Podium, ohne einmal den Pokal in die Höhe gestemmt zu haben. Keine andere Nationalmannschaft kann dies von sich behaupten. Bei der allerersten WM in China 1991, der WM in Deutschland 2011 und der Endrunde in Frankreich 2019 reichte es jeweils zu Bronze. Ganz nahe dran war die aktuelle Weltnummer 3 an der WM vor 20 Jahren: In den USA verlor sie das Finalspiel gegen Deutschland unglücklich durch ein Golden Goal in der 98. Minute.
  • Magere Bilanz gegen Europäerinnen: Im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Mannschaften duellierte sich Südafrika bereits mit zahlreichen europäischen Nationen. Von 40 Begegnungen konnten aber nur gerade 6 gewonnen werden, davon eine gegen die Schweiz (3:2 im Juli 2009). Gegen Gruppengegner Schweden erreichten die Südafrikanerinnen immerhin ein Unentschieden bei drei verlorenen Spielen.
  • Juventus und AS Roma: Italiens Nationalmannschaft ist gespickt mit Spielerinnen der zwei besten einheimischen Klubs. Beim amtierenden Meister aus der Hauptstadt stehen 8 und bei Juve gar 9 Akteurinnen unter Vertrag, darunter Captain und Torjägerin Cristiana Girelli. Die restlichen sechs Spielerinnen tragen die Trikots der beiden Mailänder Vereine AC und Inter, der ACF Fiorentina, US Sassuolo (2) und Barcelona. Die drei Torhüterinnen spielen zwar bei drei verschiedenen Teams, keine ist aber «Juventina» oder «Romanista».
  • Noch kein WM-Sieg: Es ist kaum zu glauben, aber die Argentinierinnen warten trotz dreier Teilnahmen noch immer auf den ersten WM-Sieg. Bei den ersten zwei Versuchen 2003 und 2007 hagelte es für die «Albiceleste» gleich sechs Niederlagen in sechs Spielen mit einem Gesamttorverhältnis von 2:33. An der WM 2019 wurden immerhin die ersten zwei Punkte geholt. In der Gruppe G dürfte sich Argentinien vor allem mit Italien um das historische Weiterkommen duellieren.

Die Fortsetzung

Die Siegerinnen der Gruppe G bekommen es im Achtelfinal mit den Zweitplatzierten der Gruppe E (USA, Niederlande, Portugal, Vietnam) zu tun. Die Zweitplatzierten treffen auf die Besten aus dem Pool E.

SRF zwei, Sportpanorama, 16.07.2023 18:00 Uhr ; 

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