Die Touristen im Flieger von Doha nach Abu Dhabi staunten nicht schlecht, als die Schweizer Nationalmannschaft am Mittwoch kurz vor dem Abflug geschlossen ins Flugzeug stieg und inmitten der anderen Fluggäste Platz nahm. Es war der Anfang eines Kurztrips, bei dem bisweilen Improvisationskünste gefragt waren.
Kurzfristiger Stadionwechsel
Begonnen hatte es damit, dass das Spiel nicht einmal 48 Stunden vor Anpfiff kurzerhand in ein anderes Stadion verlegt wurde. Statt im Al-Nahyan-Stadion wurde im Zayed Sports City Stadium gespielt. Der Grund: Bessere Sicherheitsvorkehrungen.
Davon ist dann vor Ort allerdings wenig zu spüren. Tickets oder Akkreditierungen braucht es für den Zutritt keine, Verpflegung, Wasser oder Wlan? Fehlanzeige. Kurze Hektik dann rund 45 Minuten vor Anpfiff. Es fehlen Kinder, welche die grosse Ghana-Flagge ins Stadion tragen. So fragt man kurzerhand im Ghana-Fansektor nach, ob sich dort allenfalls Freiwillige finden lassen.
Euphorische Ghana-Fans
Die ghanaischen Fans sind es dann auch, die diesem lange ereignisarmen Testspiel einen stimmungsvollen Rahmen geben. Obwohl kaum mehr als 200-300 Personen, unterstützen sie ihr Team lautstark. «Ich wohne und arbeite in Abu Dhabi. Dass ich meine Nationalmannschaft hier live sehen kann, ist unglaublich», freut sich Sam, der gemeinsam mit seiner Frau bereits rund anderthalb Stunden vor Beginn im Stadion sitzt.
Er freut sich aber auch auf Xhaka und Shaqiri. Letzterer sei ein «die hard player», einer, der viel Leidenschaft mitbringe, sagt Sam und imitiert dabei das Pochen des Herzens. Es ist ein Tag, den Sam und seine Frau so schnell nicht vergessen werden. Nach dem 2:0-Sieg ihres Teams ohnehin nicht.
Schnell zurück nach Doha
Anderen dürfte der kurze Abstecher nach Abu Dhabi auch aufgrund der speziellen Umstände und der heissen Temperaturen in Erinnerung bleiben. Wenige Stunden nach Abpfiff sitzt die Nati bereits wieder im Flugzeug zurück nach Doha, der Fokus gilt nun WM-Auftaktgegner Kamerun.