Christian Schwegler hält die Schweiz und Österreich für durchaus vergleichbar. Der Rechtsverteidiger attestiert den zwei Nationen dasselbe Erfolgsrezept: «Beide haben erkannt, dass es bei der Nachwuchsarbeit anfängt. Die Schweiz wohl noch etwas früher, doch Österreich hat mittlerweile nachgezogen.»
Die EURO-Halbfinals als Ziel wären weit hergeholt.
Die Schweiz hat sich seit 2004 mit Ausnahme der EM 2012 für jedes Turnier qualifiziert. Von einer solchen Konstanz kann Österreich nur träumen, doch Schwegler glaubt an seine Wahlheimat: «Österreich hat ein bisschen eine ‹Goldene Generation›. Die Spieler sind reif, können aber alle noch mehrere Jahre spielen.»
Der Wahl-Salzburger warnt die beiden Nachbarländer allerdings davor, mit überzogenen Erwartungen zur EURO 2016 zu reisen. Mit dem Modus sei es zwar fast eine Pflichtaufgabe, die Vorrunde zu überstehen. «Danach brauchst du aber auch Losglück», konstatiert Schwegler.
Konstant international – aber nie für die Nati
Der 31-Jährige hat alle Schweizer Nachwuchsauswahlen durchlaufen, wurde aber nie in die A-Nati berufen. «Jetzt bin ich in einem Alter, in dem klar ist, dass Junge bevorzugt werden», lautet seine Einschätzung. Es ist ein Blick zurück ohne Groll: «Ich habe im Verband immer gute Trainer erlebt.»
Internationale Erfahrung hätte der Luzerner, der für seine über 35 Meter weiten Einwürfe bekannt ist, dank seiner europäischen Auftritte mit Salzburg jedenfalls genug. Vielleicht hatte er auch einfach Pech, dass auf seiner Position mit Stephan Lichtsteiner «ein Weltklassespieler seit Jahren absolut hervorragende Leistungen bringt», wie Schwegler selbst anmerkt.