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Shaqiri tritt aus der Nati zurück
Aus Sport-Clip vom 15.07.2024.
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Nach 14 Jahren und 7 Endrunden «Zeit, mich zu verabschieden»: Shaqiri beendet Nati-Karriere

Schottland-Schlenzer als letzter Zaubertrick: Nach 14 Jahren beendet Xherdan Shaqiri eine spektakuläre Nati-Karriere.

Xherdan Shaqiri beendet nach 14 Jahren seine Karriere in der Schweizer Nationalmannschaft. Das bittere Out im EM-Viertelfinal gegen England war somit die letzte Partie des 32-Jährigen für die Nati. Insgesamt kommt Shaqiri auf 125 Einsätze, nur Granit Xhaka (130) hat mehr. Dabei erzielte er 32 Tore. 10 Mal traf er an Welt- und Europameisterschaften – gleichmässig verteilt.

Auf X bedankte sich der Basler für «unvergessliche Momente» und «tolle Erinnerungen». Im März 2010 hatte er unter Ottmar Hitzfeld debütiert. Insgesamt nahm «XS» an 7 grossen Turnieren teil, wobei ihm neben viel Spektakel auch eine besondere Serie glückte: Seit der WM 2014, wo er gegen Honduras einen Hattrick geschnürt hatte, erzielte er an allen Welt- und Europameisterschaften mindestens einen Treffer. So auch in Deutschland, trotz komplizierter Saison mit Chicago im seelischen Gepäck und noch unklarer Zukunft auf Klubebene.

Auch als Joker gestochen

An der EURO 2024 war Shaqiri, nach vielen Jahren als eine der tragenden Säulen, zum Joker degradiert worden. Eine Rolle, die er klaglos annahm. Und wenn ihm die Chance geboten wurde, nutzte er sie auch. Wie bei seinem Traumtor zum 1:1 im 2. Gruppenspiel gegen Schottland etwa, als er den Ball mit seinem ersten Kontakt herrlich ins Lattenkreuz schlenzte. Oder als er den Viertelfinal gegen England beinahe mit einem direkt verwandelten Eckball entschieden hätte.

Es waren Szenen, die seine Teamkollegen alle mit den selben Worten würdigten: «Typisch Shaq!» Kein anderer Akteur dieser Nati-Generation verkörperte eine derartige Unbekümmertheit, versprühte eine solche Spielfreude, war ein solcher Garant für Spektakel. Einen Vorgeschmack bot da bereits sein allererster Treffer im roten Trikot. Mit 18 Jahren düpierte er in der EM-Quali England-Goalie Joe Hart mit einem Traumtor aus 25 Metern.

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Archiv: Shaqiris Traumtor gegen England
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 02.07.2024.
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Der Mann für die grossen Spiele – und Tore

Unvergessen bleibt auch sein Seitfallzieher gegen Polen. Er rettete die Nati im EM-Achtelfinal 2016 kurz vor Spielende in die Verlängerung (wenngleich das Happy End im Penaltyschiessen wieder einmal ausblieb) und sicherte sich einen Platz in jedem Highlight-Clip zum Turnier. An den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 netzte er in beiden hitzigen Duellen mit Serbien ein.

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Archiv: Shaqiris sensationeller Seitfallzieher gegen Polen
Aus Sport-Clip vom 25.06.2020.
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Der Boulevard machte aus dem 1,69 m grossen Shaqiri erst den «Zauberzwerg», dann, mit steigender Muskelmasse, den «Kraftwürfel». Und dazwischen den «Alpen-Messi». Wer ein Nati-Spiel besuchte, stellte rasch fest, wie inflationär auf den Tribünen Sichtungen von Schweizer Trikots mit der Nummer 23 stiegen. Rasch konnte jeder Fan des Nationalteams eine besondere Shaqiri-Szene nennen.

Die grossen Spiele sind für mich gemacht.

Wenngleich der eine oder andere Klubwechsel argwöhnisch betrachtet, ihm mitunter mangelnde Fitness unterstellt und harsche Kritik im Rahmen der «Doppeladler-Affäre» an der WM 2018 laut wurde – auf dem Platz konnte sich die Schweiz stets auf Shaqiri verlassen. Denn wie er selbst nach dem Schottland-Spiel vor wenigen Wochen ganz richtig feststellte: «Die grossen Spiele sind für mich gemacht.» Und das grosse Spektakel sowieso.

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So verzückt Xherdan Shaqiri die Schweiz seit 2014
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 20.06.2024.
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Radio SRF 1, Nachrichten, 15.07.24, 15:30 Uhr ; 

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