Der Wechsel von seinem Jugendverein Norwich zu Newcastle United im Sommer 2020 machte Jamal Lewis zum teuersten Export seines Landes. Stolze 16,5 Millionen Euro liess sich der Premier-League-Klub die Dienste des nordirisch-englischen Doppelbürgers kosten. Damit war der damals 22-jährige Linksverteidiger fast doppelt so teuer als Neil Lennon, für den Celtic Glasgow im Jahr 2000 kolportierte 8,6 Millionen Euro überwiesen hat.
Lewis wurde nicht nur Teamkollege von Nati-Verteidiger Fabian Schär, sondern etablierte sich auch sofort als Stammspieler. Ein Corona-Ausbruch bei Newcastle, in Zuge dessen zahlreiche Spieler und Mitglieder des Trainerstabs positiv getestet wurden, bremste seinen fulminanten Aufstieg.
Das Comeback kommt zu früh
Denn unter den Infizierten war auch Lewis. Die Krankheit liess den Nordiren vorerst kalt. Bereits im nächsten Spiel (eine Partie wurde verschoben) stand Lewis wieder auf dem Platz. Doch für Lewis kam das Comeback rückwirkend betrachtet zu früh.
«Ich kam zu schnell zurück, fühlte mich lethargisch, und dieses Gefühl hielt fast 6 Wochen an», gab er im August dieses Jahres in einem britischen Podcast bekannt. «Die Leute wissen, dass meine Energie das Mindeste ist, was ich bieten kann. Wenn ich nach einem Sprint ausser Atem bin, läuft etwas schief.»
Ende Februar verlor Lewis seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite an den Waliser Paul Dummett. Just in dieser Phase begann für das Team von Trainer Steve Bruce die beste Phase der Saison. Newcastle verlor nur noch 3 der letzten 13 Saisonspiele, Lewis fand sich fortan auf der Bank wieder. Nur noch 6 Minuten sollte der 23-Jährige zum Einsatz kommen.
Wohlfühloase Nationalmannschaft
Auch in der aktuellen Saison sieht Lewis die Liga-Spiele seiner Mannschaft vorerst nur von der Bank aus, weil ihm mit Matt Ritchie wieder ein arrivierter Spieler vor der Sonne steht. Spielpraxis sammelt er mit dem nordirischen Nationalteam, wo er das Vertrauen von Trainer Ian Baraclough geniesst.
Vertrauen, das er dem Coach womöglich am liebsten in Form von Toren gegen die Schweiz zurückzahlen möchte. Denn noch wartet der Verteidiger auf seinen ersten Torerfolg im Trikot des Nationalteams.