Das 6:0 der Schweizer Nati gegen Island ist eine Art Befreiungsschlag. Auf die Schlagzeilen, die der WM folgten, gaben die Spieler auf dem Platz eine Antwort. «Wir haben uns in den letzten 3 bis 4 Tagen nur noch auf Fussball konzentriert», sagte Coach Vladimir Petkovic und deutete damit an, dass die Diskussionen der letzten Wochen endgültig abgehakt sind.
Das Beiseitelegen der Altlasten hatte wohl auch im Training einen Effekt. «Wir haben sehr gut trainiert. So haben wir auch gespielt», findet Petkovic einen Zusammenhang zwischen Trainingsleistung und Spielperformance. Xhaka bläst ins gleiche Horn: «Genau so, wie wir diese Woche trainiert haben, sind wir aufgetreten.»
Der Gegner war gut, aber wir machten ihn auch richtig stark.
Schwache Isländer oder starke Schweizer?
Die Isländer, welche in der Vergangenheit mit ihren Erfolgen an Endrunden aufhorchen liessen, waren allerdings kein übermächtiger Gegner. Trainer Erik Hamren meinte: «Wir waren in der zweiten Hälfte richtig schlecht. Der Gegner war gut, aber wir machten ihn auch richtig stark. Nach dem 0:3 verloren wir alles - die Organisation, den Glauben, einfach alles.»
Nati-Verteidiger Manuel Akanji sah dies natürlich etwas anders. Er sprach davon, den Isländern «keine Räume» gegeben und so «keine Grosschance zugelassen» zu haben. «Auch waren wir vor dem Tor eiskalt», lobte Akanji seine Mitspieler. Insgesamt habe man «über 90 Minuten ein gutes Match gezeigt.»
Glückliche Debütanten
Die Debütanten Kevin Mbabu und Albian Ajeti zeigten sich zufrieden mit ihrer Premiere. «Der Coach hat mir gesagt, ich soll genau so spielen, wie ich es bei YB mache», meinte Mbabu, welcher eine ansprechende Leistung zeigte. Auch Ajeti vermochte zu überzeugen und freute sich: «Ich wurde sehr gut unterstützt und bin froh, dass ich gleich mein erstes Tor erzielen konnte.» Dies gelang ihm sogar mit dem ersten Ballkontakt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.09.2018, 17:30 Uhr