- Lugano steht im Final des Schweizer Cups. Die Tessiner setzen sich auswärts im Elfmeterschiessen mit 5:3 gegen Servette durch.
- In der regulären Spielzeit erzielt Enzo Crivelli erst in der 96. Minute den 2:2-Ausgleich für Servette.
- Im Cupfinal trifft Titelverteidiger Lugano am 4. Juni im Wankdorf auf YB.
Der FC Lugano steht erneut im Final des Schweizer Cups. Dank eines Siegs nach Penaltyschiessen auswärts bei Servette dürfen die Luganesi weiter von der Titelverteidigung träumen. Dabei zeigten sich vom Punkt alle Tessiner sicher, während bei Servette Kevin Mbabu als einziger verfehlte. Der Aussenverteidiger trat als vierter Schütze seines Teams an, setzte den Ball links am Tor vorbei und wurde so zum tragischen Helden.
Weil kurz danach Jonathan Sabbatini souverän verwandelte, verpasst Servette erneut den Einzug in den Cupfinal – seit 22 Jahren warten die Genfer darauf. Dem abtretenden Trainer Alain Geiger bleibt es verwehrt, seine Amtszeit in Genf mit einem Titel zu krönen. Sein Pendant Mattia Croci-Torti hingegen setzt seine Serie fort und bleibt als Lugano-Coach im Cup ungeschlagen.
Crivelli rettet Servette
Die Partie hätte eigentlich schon viel früher vorbei sein können. Erst in der allerletzten Sekunde rettete sich Servette in die Verlängerung. Der eingewechselte Enzo Crivelli sorgte mit seinem Treffer für Jubelstürme im gut gefüllten Stade de Genève. Sein Schuss unter die Querlatte, bei dem Lugano-Goalie Sebastian Osigwe ohne Abwehrchance blieb, setzte den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame und teilweise hitzige reguläre Spielzeit. Insgesamt zückte Schiedsrichter Fedayi San gleich 13 Mal die gelbe Karte.
Es war der verdiente Lohn für Servette, das in der 2. Halbzeit immer mehr wagte, um den Ausgleich zu erzwingen. Überhaupt war das Heimteam über weite Strecken die zielstrebigere und bessere Mannschaft. Gegen im 2. Durchgang sehr defensive und je länger je mehr auf Zeit spielende Tessiner fanden die Genfer aber lange keine Lösungen.
Aliseda mit dem Doppelpack
In der 1. Halbzeit war Servette noch mit der ersten wirklich gefährlichen Torchance in Führung gegangen. Dereck Kutesa profitierte nach einer schönen Kombination im Strafraum von grossen Freiheiten, die er souverän zum 1:0 nutzte. Dann schlug jedoch Lugano in der Person von Ignacio Aliseda zurück:
- 31. Minute: Ousmane Doumbia spielt einen genauen Pass in den Strafraum. Dort steht Aliseda frei und bezwingt Servette-Keeper Jérémy Frick aus spitzem Winkel.
- 40. Minute: Wieder trifft Aliseda. Nach starker Vorarbeit von Renato Steffen tänzelt auch der Argentinier noch einen Gegenspieler aus und trifft souverän.
Dank seinen Treffern sah Aliseda lange nach dem Matchwinner aus, bis Crivelli spät den Ausgleich erzielte. Der Argentinier war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt. Weil seine Teamkollegen im Penaltyschiessen dann aber allesamt überzeugten, darf er sich trotzdem über den Cupfinal-Einzug freuen. Dort wartet Super-League-Leader YB. Die Partie steigt am 4. Juni im Wankdorf in Bern.