Nico Elvedi sorgt in der Bundesliga mit Mönchengladbach immer wieder für Schlagzeilen. Am Donnerstag steht für einmal sein Zwillingsbruder Jan im Fokus. Mit dem SC Kriens trifft der 22-jährige Innenverteidiger im Letzigrund auf den Titelverteidiger FC Zürich.
Im Interview nahm er sich Zeit für unsere Fragen:
Am Donnerstag geht es für Kriens im Cup-Viertelfinal gegen den FC Zürich. Waren Sie zufrieden mit der Auslosung?
Jan Elvedi: Für mich persönlich war der FCZ der absolute Wunschgegner. Ich habe eine Vergangenheit beim FC Zürich, habe als Junior dort gespielt.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim FCZ?
Ich bin als kleiner Junge zusammen mit meinem Bruder zum Klub gekommen. Es war eine sehr schöne Zeit. Ich habe dort das Fussballspielen gelernt und auch sonst viele wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Wir sind ja auch nicht gerade ein Dorfverein.
Kriens ist der letzte verbliebende Challenge-League-Klub im Cup. Welche Chancen rechnen Sie sich aus im Viertelfinal gegen den FC Zürich?
Rein von der sportlichen Qualität her sind wir natürlich unterlegen. Aber es ist der Cup, da kann alles passieren. Wir wollen uns auf jeden Fall von unserer besten Seite zeigen und dem FCZ wenn möglich ein Bein stellen.
Wie gross ist der Glaube an den Coup?
Der Glaube an die Überraschung ist sicher da. Es sind ja nicht drei Ligen zwischen uns. Und wir sind ja auch nicht gerade ein Dorfverein. Die Differenz ist aber natürlich schon gross. Nur: In einem einzelnen Spiel, in dem es um alles oder nichts geht, kann man das an einem guten Tag kompensieren. Wir geben unser Bestes und hoffen, dass wir die Sensation schaffen.
Ihr Zwillingsbruder Nico ist sehr erfolgreich in der Bundesliga bei Mönchengladbach. Habt ihr viel Kontakt?
Auf jeden Fall. Wir telefonieren oft oder kommunizieren über Whatsapp und Facetime. Es ist leider immer recht schwierig, ihn zu besuchen, da ich hier auch mein Programm habe. Aber ich versuche es, so oft es geht. Nico ist auch immer wieder in der Schweiz zu Besuch bei unserer Familie. Und er freut sich sehr, dass wir mit Kriens im Cup im Letzigrund auf den FCZ treffen.
Meine Ziele sind nicht ganz so hoch wie diejenigen von Nico.
Nico hat den Sprung in eine grosse Liga geschafft. Weshalb hat das bei Ihnen (noch) nicht geklappt?
Mein grosses Ziel ist es, den Sprung in die Super League zu schaffen. Da bin ich voll auf Kurs. Nico war schon früh sehr weit und hat extrem viel Qualität mitgebracht. Deshalb hat er sich beim FCZ durchgesetzt und wechselte schon bald ins Ausland. Bei mir läuft es derzeit in der Challenge League gut. Meine Ziele sind nicht ganz so hoch wie diejenigen von Nico. Aber ich hoffe, dass ich den Schritt in die Super League machen kann. An einen Wechsel ins Ausland denke ich jetzt noch gar nicht, ich will Schritt für Schritt nehmen.
Sie haben schon bei der U23 von Mönchengladbach trainiert und auch ein Testspiel bestritten. Wie kam es dazu?
Sie hatten erfahren, dass Nico einen Zwillingsbruder hat, der auch Fussball spielt. Dann wurde ich eingeladen, eine Woche mit der U23 zu trainieren. Sie wollten mich dann auch im Testspiel gegen Bielefeld sehen. Ein paar U23-Spieler durften mit der 1. Mannschaft zu dieser Partie. Das war ein sehr tolles Erlebnis.
Wer ist Ihr grosses Vorbild?
Ganz klar mein Bruder. Nicht nur im Fussball, sondern auch im menschlichen Bereich. Wie er sich gibt, auch neben dem Platz.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.02.19, 20:10 Uhr