19 Mal stand Servette im Cupfinal. Nur den Grasshoppers (32 Mal) und Basel (23) gelang dies öfter. Doch seit dem letzten Endspiel mit Beteiligung der «Grenats» sind 22 Jahre vergangen. Damals, am 10. Juni 2001, sicherten sich die Genfer im Basler St. Jakob-Park dank einem 3:0 gegen Yverdon zum siebten und letzten Mal die Sandoz-Trophäe.
In die Nähe einer Cupfinal-Qualifikation kam Servette seither nur noch einmal. Vor zwei Jahren empfing man St. Gallen im Stade de Genève zum Halbfinal, schied aber nach einem Treffer von Basil Stillhart kurz vor Schluss mit 0:1 aus.
Clichy weiss, wie man Pokale gewinnt
Einer, der den K.o.-Schlag Stillharts aus nächster Nähe miterlebt hat, ist Gaël Clichy. Der Linksverteidiger konnte den St. Galler Flügelspieler nicht daran hindern, seinen als Flanke getarnten Torschuss abzufeuern. «Das war in meiner ersten Saison in Genf. Jetzt erhalten wir noch einmal die Chance, ein Stück Geschichte zu schreiben», so der langjährige Premier-League-Profi.
«Ich bin nun fast 40-jährig», übertrieb der 37 Jahre alte Franzose am Samstag nach dem 2:1-Coup gegen die Young Boys in der Super League: «Und ich weiss, wie schwierig es ist, Pokale zu gewinnen.» Mit dem gleichen Engagement wie gegen YB könne es am Mittwoch gegen den FC Lugano klappen mit dem Final-Einzug, sagte Clichy weiter.
Für gewisse Spieler ist es vielleicht die einzige Chance in ihrer Karriere, ein Endspiel zu erreichen.
Wie man Pokale gewinnt, weiss Clichy im Genfer Ensemble wie kein Zweiter. In England triumphierte er 2004 mit Arsenal in der Premier League und holte 2005 den FA-Cup; mit Manchester City wurde er zweimal Meister (2012 und 2014). Zudem wurde er vor seinem Wechsel zu Servette im Sommer 2020 mit Basaksehir auch noch türkischer Champion.
Dem Cup-Halbfinal gegen Lugano misst der Routinier grösste Bedeutung zu – vor allem für seine jüngeren Teamkollegen: «Man spielt nicht jeden Tag um einen Final-Einzug. Für gewisse Spieler ist es vielleicht die einzige Chance in ihrer Karriere, ein Endspiel zu erreichen.» Für Clichy dürfte es die letzte Möglichkeit auf einen weiteren Final sein. Alles deutet darauf hin, dass der 20-fache Nationalspieler seine erfolgreiche Karriere im Sommer beenden wird.
Servette mit Mühe gegen Lugano
Mit Lugano trifft Servette am Mittwochabend allerdings nicht gerade auf seinen Lieblingsgegner. Seit der Rückkehr der Genfer in die Super League konnten sie bloss eines von 15 Duellen mit den Tessinern, die im Pokal Titelverteidiger sind, gewinnen.