1. Der Auftakt nach Mass
Die SFV-Auswahl kommt gegen Weltmeister Frankreich stark und vor allem voller Überzeugung aus den Startlöchern. Haris Seferovic, dem nach langer Torflaute an Endrunden bereits im 3. Gruppenspiel gegen die Türkei der Knoten geplatzt war, lenkt das Schweizer Spiel in gewünschte Bahnen. Der Portugal-Söldner trifft in der 15. Minute mit «Köpfchen» – auf Zuspiel von Steven Zuber.
Auch dem erst im 3. Spiel an dieser EURO in die Startelf rotierten 29-Jährigen gebührt ein grosses Kompliment: Der Assistkönig steht nun bereits bei 4 Torvorlagen. Laut einer Mitteilung der Uefa hat seit der EM 1980 in Italien – seit die entsprechenden Daten erfasst werden – kein anderer Spieler als Zuber zu 4 Toren den entscheidenden Pass gegeben.
- 2. Der Fehlschuss vom Punkt aus
Ricardo Rodriguez bietet sich in der 55. Minute die dicke Chance, auf 2:0 für seine Farben zu erhöhen. Nach einem VAR-Check nimmt er vom Elfmeter-Punkt aus Anlauf. Doch die Schweizer Nummer 13 wird seinen aktuellen Fluch nicht los – zum 3. Mal in Folge scheitert er im Nati-Leibchen bei einem Penaltyversuch. Hugo Lloris macht den Ball zu seiner Beute.
- 3. Das Lebenszeichen der Franzosen
Die Schützlinge von Vladimir Petkovic trauern noch immer der verpassten 2:0-Führung nach – da haben bereits «Les Bleus» die Nase vorn. Ein Doppelschlag von Frankreich-Rückkehrer Karim Benzema innert 2 Zeigerumdrehungen macht die Wende bis zur 59. Minute perfekt. Paul Pogba stellt mit einem Traumtor eine Viertelstunde vor Schluss auf 3:1. Die Schweiz hängt in den Seilen ...
- 4. Die Aufholjagd in extremis
... und findet auf fast schon wundersame Art und Weise zurück auf die Beine. Mit dem Rücken zur Wand zünden die Schweizer ein mitreissendes Schlussfeuerwerk. Zunächst verkürzt Seferovic mit seinem zweiten Kopfball-Treffer des Abends (81.). Und als die ersten Sekunden der Nachspielzeit bereits angelaufen sind, düpiert der eingewechselte Mario Gavranovic Lloris zum 3:3-Ausgleich. Die Verlängerung muss entscheiden.
- 5. Mit dem Penaltyschiessen Frieden geschlossen
Nach torlosen weiteren 30 Minuten und 9 versenkten Penaltys ist es ausgerechnet Frankreichs Superstar Kylian Mbappé, der die Schweiz ins kollektive Glück bzw. in den Viertelfinal hievt. Yann Sommer macht sich zum Matchwinner, indem er den Versuch des PSG-Stürmers pariert. Die Nati hat den amtierenden Weltmeister eliminiert. Mit der Viertelfinal-Qualifikation tilgt sie auch die beiden vorangegangenen Penalty-Achtelfinal-Blamagen gegen die Ukraine (WM 2006) und gegen Polen 10 Jahre später an der EM.