Mit den Partien Nr. 35 und 36 und dem spannenden Finale in der Hammergruppe F endete am Mittwochabend die Gruppenphase an der EURO. Insgesamt 94 Treffer gab es in den vergangenen 13 Tagen zu bestaunen, das sind satte 25 Tore mehr als noch vor 5 Jahren an der Euro in Frankreich (gleich viele Teilnehmer).
SRF-Experte Andy Egli hat die Gruppenspiele eng begleitet und zieht vor dem Beginn der K.o.-Phase am Samstag ein Zwischenfazit.
Bestes Team
Obschon die Franzosen ihr zweifelsohne riesiges Potenzial noch nicht vollends ausschöpfen konnten, ist Egli von der «Équipe Tricolore» fasziniert. «Ich vermute, dass sie sich im Verlaufe des Turniers steigern und ihre besten Leistungen zum Schluss bringen können.»
Egli dürfte es indes noch so recht sein, wenn die französische Walze gar nicht erst ins Rollen gerät. Im Achtelfinal trifft Frankreich auf die Schweiz.
Top und Flop
Die grosse Figur der Vorrunde war aus Sicht von Egli Romelu Lukaku. Der belgische Stürmer hat nach 3 Partien ebenso viele Tore auf dem Konto. «Ich gehe davon aus, dass er auch in der K.o.-Phase für Furore sorgen wird», so Egli.
Wenig Berauschendes entnahm der 63-Jährige den bisherigen Leistungen von Harry Kane. Der englische Captain und Top-Stürmer wartet noch immer auf seinen ersten Turniertreffer. «Wenn man weiss, wie kaltblütig Kane normalerweise vor dem Tor ist, stimmt das bisher Gezeigte nachdenklich.»
Taktische Auffälligkeiten
Alles in allem ist Egli begeistert vom bisherigen sportlichen Verlauf der EURO. Dennoch ortet er in taktischer Hinsicht zwei Instrumente, die noch Luft nach oben haben. Einerseits das «nicht ganz so ausgeprägte» Umschaltspiel, andererseits das teils suboptimale Gegenpressing. Letzteres führt der SRF-Experte nicht zuletzt auf die Müdigkeit der Spieler nach einer langen Saison zurück.