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Amhof: «Die Mannschaften haben die Regel gut aufgenommen»
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 27.06.2024.
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Eine Bilanz aus Schiri-Sicht Amhof: «Die Mannschaften halten sich daran, fair zu spielen»

Nach der Gruppenphase zieht SRF-Schiedsrichter-Experte Sascha Amhof eine erste Bilanz. Sie fällt überwiegend positiv aus.

An der Europameisterschaft stehen neben den Teams auch immer wieder die Schiedsrichter im Fokus. In den 36 Gruppenspielen wurden 161 gelbe und 3 rote Karten verteilt, 9 Penaltys gepfiffen und diverse Entscheidungen vom VAR entweder bestätigt oder umgestossen.

Zu reden gab vor allem aber auch eine neue Regel, die an der EURO erstmals umgesetzt wird. Nur noch die Captains sollen beim Unparteiischen vorsprechen dürfen, um dem Schiedsrichter die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären. Zudem sollen so Rudelbildungen verhindert werden. Das funktioniert bisher überraschend gut.

Das sieht auch SRF-Schiedsrichter-Experte Sascha Amhof so: «Die Mannschaften halten sich daran, konstruktiv und fair zu spielen – und auf Rudelbildungen zu verzichten.»

Kommunikation im Mittelpunkt

Als Hauptgrund für den Erfolg der Regel macht Amhof die Kommunikation aus. Es sei bereits vor dem Turnier mit den Teams und den Captains gesprochen worden, weshalb die Umsetzung während der Partien funktioniere. «Ich hoffe, dass das so weitergeht», sagt Amhof.

Auch die halbautomatische Offside-Technologie, welche die Schiedsrichter und ihre Assistenten bei knappen Entscheidungen unterstützt, sei ein Erfolg: «Wir sind schnell an einem Punkt, an welchem wir wissen, ob jemand im Offside steht oder nicht.» Einen Kritikpunkt gibt es aber noch. So seien auf dem Platz bei der Beurteilung der Abseitsstellungen noch zu viele Fehler passiert.

Schärer mit zwei Einsätzen

Erstmals seit der WM 2010 ist mit Sandro Schärer auch wieder ein Schiri aus der Super League an einer grossen Endrunde dabei. Zwei Einsätze kann der Schweizer nach der Gruppenphase vorweisen.

Einerseits lieferte er dabei bei der Partie Dänemark – Slowenien eine unaufgeregte Leistung ab. Andererseits liess er sich bei Portugal – Georgien auch nicht von der Präsenz Cristiano Ronaldos verunsichern und zeigte dem Superstar für Reklamieren sogar Gelb.

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Amhof über Schärer: «Man kann die Leistung nicht hoch genug einschätzen»
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 27.06.2024.
Bild: imago images/Sportimage abspielen. Laufzeit 1 Minute 2 Sekunden.

«Dass er dabei ist, ist eine persönliche Bestleistung für ihn und nicht hoch genug einzuschätzen», erklärt Amhof. Schliesslich sei es als Schiedsrichter noch schwieriger, sich zu qualifizieren. Denn nur 18 Unparteiische sind mit dabei, im Gegensatz zu 24 Teams.

Auch für die Zukunft ist Schärers Einsatz an der EM positiv. Die vielen Erfahrungen, die er gemeinsam mit seinen Assistenten sammelt, wird er auch in der Schweiz einbringen können. Ob zu den zwei geleiteten Partien noch weitere dazukommen, ist noch unklar. Doch bereits zwei Spiele an einem Turnier sind als Erfolg zu werten.

SRF info, Sportlive, 26.06.2024, 17:50 Uhr ; 

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