Zum Inhalt springen
Video
«Vorsicht bei Standards!»
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 28.06.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 27 Sekunden.

EURO-Achtelfinal am Samstag Italien auf der Suche nach der Identität, die Nati nach dem Sieg

Gegen kein anderes Land hat die Schweiz öfter gespielt als gegen Italien. Siege sind dabei rar.

Ein Blick in die Annalen der Fussball-Historie verheisst für die Nati nichts Gutes. Bringen wir es deshalb schnell hinter uns: 61 Mal duellierten sich die Schweiz und Italien, nur 8 Mal gewann der Underdog. Der letzte Erfolg liegt 31 Jahre zurück, als man im Mai 1993 1:0 gewann.

In diesem Jahr scheint das Duell im EM-Achtelfinal indes ausgeglichen. Anders als Italien, das in jedem Gruppenspiel in Rückstand geriet und sich Platz 2 erst kurz vor Schluss gegen Kroatien sicherte, überzeugte die Schweiz mehrheitlich. Und auch wenn Michel Aebischer, einer von 5 Nati-Stammspielern, die ihr Geld aktuell in der Serie A verdienen, in dieser Woche meinte, die K.o.-Spiele seien «wie ein Neustart», hat Murat Yakins Team doch schon seine Duftmarke hinterlegt.

Die möglichen Aufstellungen

Box aufklappen Box zuklappen

Schweiz – Sommer; Schär, Akanji, Rodriguez; Stergiou, Freuler, Xhaka, Aebischer; Ndoye, Embolo, Vargas.

Italien – Donnarumma; Darmian, Bastoni, Mancini; Di Lorenzo, Dimarco, Barella, Jorginho, Pellegrini; Raspodori, Scamacca.

Für Fussball-Kenner Peter Knäbel hat die «Squadra Azzurra» gar ein grundlegendes Problem: «Ich frage mich, wofür dieses Italien steht. Es ist noch immer auf der Suche nach seiner Turnieridentität.» Die Schweiz dagegen habe sie gefunden. Doch Vorsicht ist trotzdem geboten: «Man darf die Italiener nicht unterschätzen. Sie wissen genau, wie man gewinnt – und noch mehr, wie man das Verlieren verhindert.»

Video
Knäbel: «Wofür steht Italien an dieser EM?»
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 28.06.2024.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 42 Sekunden.

Calafiori darf nicht mittun

SRF-Fussballexperte Benjamin Huggel hat eine Schwachstelle in der italienischen Defensive ausgemacht. Da das Team von Luciano Spalletti seit dem Kroatien-Spiel mit einer Dreierabwehr statt der bewährten Viererkette auflaufe, «ist sie nicht so eingespielt. Ich würde sie deshalb schon früh unter Druck setzen, das haben sie nicht so gern.»

Kommt für Italien erschwerend hinzu, dass mit Riccardo Calafiori einer der Überflieger des Turniers nach seiner zweiten gelben Karte gesperrt fehlt. Für ihn dürften Roma-Verteidiger Gianluca Mancini oder Alessandro Buongiorno von Torino nach einer starken Saison ins Team rücken.

Wer spielt für Widmer?

Für Huggel könnten in diesem ausgeglichenen Duell auch stehende Bälle eine gewichtige Rolle spielen. «Italien hat mit Federico Dimarco und Giovanni Di Lorenzo gute Flankengeber – und gleichzeitig starke Kopfballspieler. Vorsicht bei Standards!», warnt er deshalb.

Im Schweizer Team gibt einzig die Gelbsperre von Silvan Widmer Anlass für einen Wechsel. Für ihn dürfte Leonidas Stergiou zum Einsatz kommen, wie Yakin schon früh kommuniziert hat.

Ein Fussballtrainer steht gestikulierend vor der italienischen Bank während der UEFA Euro 2024.
Legende: Ein hadernder Trainer Luciano Spalletti hat mit seinem Team noch nicht auf die Erfolgsspur gefunden. KEYSTONE/DPA/Hendrik Schmidt

10 Fragen für Spalletti

Anders bei Italien. So wurden in den Tagen vor dem Spiel von der renommierten Gazzetta dello Sport 10 Fragen in den Raum gestellt. Von einer Systemdebatte (3-5-2 oder doch das altbewährte 4-3-3?) über Personalien (wo ist eigentlich Platz für Federico Chiesa?) zeigt man sich auch über die Verletzungssituation besorgt. So waren zuletzt Nicolò Barella und Dimarco nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte. Ausfälle des Duos würden den Titelverteidiger stark schmerzen.

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Verfolgen Sie den EM-Achtelfinal der Schweizer Nati gegen Italien am Samstag ab 17:10 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App (Spielstart um 18:00 Uhr).

Auf Radio SRF 3 wird das Spiel durchgehend begleitet.

Apropos Titel: Das letzte Mal, als Italien den Rasen im Berliner Olympiastadion betrat, wurde es nach dem Finalsieg über Frankreich an der WM 2006 Weltmeister. An Grossanlässen hat dafür die Schweiz überraschend die Nase vorn, auch wenn die Schweizer Siege aus den Jahren 1924 und 1954 stammen: Nach 5 Duellen steht es für die Nati 3:2. Alles offen also.

SRF zwei, Sportlive, 23.06.24, 20:10 Uhr

Meistgelesene Artikel