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Pressestimmen zu SUI-GER Mutmacher für die einen, Dämpfer für die anderen

Die Sensation hat die Schweiz gegen Deutschland knapp verpasst. Trotzdem ist das Unentschieden mehr Sieg als Niederlage, darin ist sich die Schweizer Presse einig.

Kai Havertz.
Legende: Zufrieden sieht anders aus Kai Havertz nach dem Schlusspfiff. Keystone/DPA/Christian Charisius

Es waren Sekunden, die den Schweizern am Sonntagabend zum grossen Coup fehlten. Statt Ekstase machte sich in Frankfurt Ernüchterung breit. Allerdings nur kurzzeitig. Das Gleiche gilt für die Schweizer Presse:

Blick: «91 Minuten lang liefern die Schweizer einen heroischen Kampf. Wehren nach der frühen Führung durch Dan Ndoye mit Können und ein bisschen Glück jede Angriffswelle der Deutschen ab. Doch dann haben sie der Wucht von Sturmtank Niclas Füllkrug für einmal nichts entgegenzusetzen – und verpassen auf brutale Art und Weise den ersten Pflichtspielsieg gegen die DFB-Elf seit 1938!»

NZZ: «Die Schweiz verpasst gegen Deutschland den grossen Sieg hauchdünn. Niclas Füllkrug trifft mit seinem Kopfball mitten ins Schweizer Herz. Der grosse Prestigesieg war in greifbarer Nähe.»

Tagesanzeiger: «Aber eben, dann fliegt die vielleicht 50. oder 51. Flanke in den Schweizer Strafraum, als Niclas Füllkrug hochsteigt und zum Ausgleich trifft. [...] Gleichwohl dürfen die Schweizer stolz auf sich sein, sie haben dem Favoriten einen heroischen Kampf geliefert.»

24 heures: «Mit Mut im Herzen gelang der Schweiz beinahe das Kunststück. Bis in die Nachspielzeit war es möglich, bis sich Füllkrug in die Höhe schraubte, um das Schweizer Glück zu Boden zu bringen. Es ist natürlich keine Schande, gegen dieses drängende Deutschland 1:1-Unentschieden zu spielen, aber die Frustration ist dennoch gross. Dem Mut dieser Schweizer Mannschaft tut das aber keinen Abbruch.»

Das Achtelfinal-Ticket hatte das Team von Murat Yakin schon vor dem abschliessenden Gruppenspiel gegen Deutschland praktisch in der Tasche. Nun zieht sie als Gruppenzweiter in die K.o.-Phase ein. Und geht es nach der NZZ, ist dort vieles möglich:

Die gute Leistung der Schweizer macht Lust auf mehr. Mit dem Weiterkommen haben die Schweizer zwar ihrem Selbstverständnis Genüge getan, dass sie zu den besten 16 Turniermannschaften gehören wollen. Aber das soll nur ein Zwischenhalt sein. Genährt von der nun sechsten Achtelfinalteilnahme in Folge an Endrunden – für die Grösse der Schweiz eine herausragende Bilanz –, soll die Fahrt weitergehen, in den Viertelfinal. Und vielleicht noch weiter.

Dämpfer für das deutsche Sommermärchen?

Die Schweiz(er) können mit dem Unentschieden letztlich gut leben. Und die Deutschen? Beim grossen Nachbarn bewertet man das späte Remis als eine Art Schuss vor den Bug:

Kicker: «Mit dem Gruppensieg ist das erste Zwischenziel dieser Heim-EM geschafft. Insbesondere der Vortrag gegen die Schweizer aber wird nicht ausreichen, um auch das ganz grosse Ziel, den EM-Titel, zu erreichen. Offensichtlich wurde, wie schwer sich diese Mannschaft tut, wenn die Ideengeber Jamal Musiala und Florian Wirtz effektiv zugestellt sind. Und wie abhängig sie von Toni Kroos ist.»

FAZ: «Spät verhindert die Nationalelf die erste Niederlage bei der Fussball-EM: Niclas Füllkrugs Kopfballtreffer zum 1:1 sichert dem DFB-Team den Gruppensieg. Aber das deutsche Spiel stottert bedenklich. Das Duell mit der Schweiz sollte eine willkommene Warnung dafür sein, was dieser deutschen Mannschaft passieren kann, wenn ein guter Gegner gut auf sie eingestellt ist.»

Sportbild: «Klar ist: Für weitere schwarz-rot-goldene Fussball-Feiern muss sich unser Team wieder etwas steigern!»

Video
Die Schweiz erkämpft gegen Deutschland ein Remis
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 23.06.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 43 Sekunden.

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