Sechs Monate ist es her, seit die Schweizer Nationalmannschaft zuletzt zusammengekommen ist. Nun gilt es für das Team von Michael Suter gleich wieder ernst: Es geht um die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland. Die Kampagne beginnt am Mittwoch mit dem Heimspiel in Gümligen gegen Georgien. Am Sonntag tritt die Schweiz dann auswärts in Litauen an.
Captain Andy Schmid spricht nicht umsonst von einer «eminent wichtigen Woche». Gegen Georgien und Litauen, die nominell schwächsten Gegner in der Vierergruppe, will man Siege einfahren, um sich vor dem ersten Kräftemessen mit Ungarn im März 2023 eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Die Magyaren waren bei der Auslosung in Topf 1 und dürften die grösste Herausforderung darstellen.
Körperlich starke Gegner
«Es ist eine harte Gruppe», sagt Nati-Coach Suter. Vor allem physisch seien alle Gegner stark. Die Vorzeichen stehen indes nicht schlecht. Die Sieger und Zweiten der 8 Qualifikationsgruppen sind für die Endrunde qualifiziert, genau wie die 4 besten Gruppendritten.
Die Spieler haben auf höchstem Niveau wirklich überzeugt. Das wird auch der Nationalmannschaft etwas bringen.
Anlass zur Zuversicht gibt Suter auch die Entwicklung einiger seiner Schützlinge. Nach dem verletzungsbedingten Forfait von Luka Maros, für den niemand nachnominiert wurde, sind mehr als die Hälfte der aufgebotenen Spieler (9 von 17) in der deutschen Bundesliga engagiert.
«Die Spieler haben auf höchstem Niveau wirklich überzeugt. Das freut mich natürlich sehr und wird auch der Nationalmannschaft etwas bringen. Das werden wir schon am Mittwoch sehen», ist Suter überzeugt.
Zehnder hat sich für Schweiz entschieden
Einer dieser Akteure ist Manuel Zehnder, der auf diese Saison hin vom HSC Suhr Aarau zum SC Erlangen gewechselt ist und sich auf Anhieb gut eingefügt hat. Der schweizerisch-deutsche Doppelbürger verfolgte lange den Traum, für Deutschland zu spielen und hat sich erst kürzlich definitiv für die Schweiz entschieden.
«Schnelligkeit, Spielwitz und Torgefahr» wolle er ins Team bringen, sagt der 22-Jährige selbstbewusst. Die Vorfreude auf sein Debüt für die Nati in einem Ernstkampf, und das vor heimischem Publikum, sei gross.
Schmid lässt Zukunft in der Nati offen
Den umgekehrten Weg hat Schmid gemacht. Der Teamleader ist nach erfolgreichen Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen zurück in der Schweiz bei Kriens-Luzern. Trotz seinen 39 Jahren und den aufstrebenden Jungen ist er aus dem Kollektiv nicht wegzudenken. Oder ist der Abschied aus der Nati schon absehbar?
«Sicherlich ist das Ende meiner Nati-Karriere nah. Mit diesem Gefühl gehe ich aber nicht in diese Woche. Ich denke nicht zu weit voraus», sagt Schmid. Bei 200 Länderspielen steht der Routinier mittlerweile. Er hat dabei 1007 Tore erzielt. Den Rekord hält Marc Baumgartner mit 1093.