Zum Abschluss der Weltreiterspiele in Tryon (USA) vollbrachten die Schweizer Springreiter Historisches: Martin Fuchs und Steve Guerdat sorgten für die ersten beiden Einzelmedaillen an einer WM. Hinter der deutschen Siegerin Simone Blum ritt Fuchs zu Silber, Guerdat holte sich Bronze.
Hochklassiges Finale
Vor dem finalen Umgang der 12 besten Reiter und Reiterinnen hatten Fuchs und Guerdat auf den Rängen 3 respektive 4 gelegen. Olympiasieger Guerdat auf Bianca brauchte einen makellosen Ritt, um auf das Podest vorzustossen. Und der 36-jährige Jurassier lieferte ab. Auf dem anspruchsvollen Parcours blieb er ohne Abwurf und zudem innerhalb der Zeitlimite.
Wie Guerdat gelang auch Fuchs mit seinem Pferd Clooney ein Nullfehlerritt. Der 26-jährige Zürcher nahm bewusst 2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf, absolvierte die 12 Hindernisse dafür umso konzentrierter. Der verdiente Lohn dafür: Die Silbermedaille.
Der Freitag ist damit vergessen.
Die im Mannschaftsreiten noch verpasste Medaille sei damit vergessen, meinte Fuchs anschliessend. Dem verpassten Sieg wollte er nicht nachtrauern: «Ich habe nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen», freute sich der 26-Jährige. Pläne, das errungene Edelmetall angemessen zu feiern, zerschlugen sich für Fuchs hinterher. Weil der Zürcher keinen passenden Flug fand, wird er am Montag um 12:45 Uhr zusammen mit der Schweizer Delegation in Zürich-Kloten landen.
Olympiasieger Guerdat zeigte sich ebenfalls in Hochstimmung: «Das macht mir unheimlich Freude. Dafür arbeite ich. Solche Erfolge motivieren mich dazu, jeden Tag zu arbeiten.» Nach einer strengen Woche sehnt er sich auf das Zuhause, um sich dort entspannen zu können.
Blum nicht zu schlagen
Den totalen Schweizer Triumph verhinderte nur die Deutsche Blum, die auf Alice als einzige Reiterin in allen Umgängen ohne Abwurf blieb und sich verdient Gold sicherte.
Sendebezug: SRF info, «sportlive», 23.09.2018, 17:20 Uhr