Europa- und Weltmeisterin war sie schon, Weltrekordhalterin ebenfalls. Doch was Manuela Schär in den letzten Monaten abgeliefert hat, war schlicht beeindruckend.
Die 35-Jährige aus Kriens verzichtete auf die Titelkämpfe auf der Bahn und setzte stattdessen voll auf die Marathon-Rennen auf der Strasse. Dies zahlte sich aus. Schär dominierte die Rennen über 42,195 km nach Belieben und ist seit mittlerweile 19 Monaten ungeschlagen.
Weltmeisterin in London
In Berlin, Chicago, New York, Tokio, Boston und London überquerte sie die Ziellinie jeweils als Erste. Damit sicherte sich die Schweizerin zum zweiten Mal in Folge den Gesamtsieg in der «World Marathon Major Series», dem Zusammenschluss der grossen Städtemarathons.
Mit ihrem Sieg in London krönte sich Schär im April ausserdem zum zweiten Mal nach 2013 zur Weltmeisterin. Dazu verbesserte die achtfache Europameisterin im August in Nottwil ihren eigenen Weltrekord über 800 Meter.
Auch weil sich bei Schär alles um den Spitzensport dreht, ist sie so erfolgreich. Seit ihrem neunten Lebensjahr ist die Zentralschweizerin querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Passiert ist es an einem Kindergeburtstag, als eine Schaukel über ihr zusammenstürzte.
Das TV-Publikum berührt
Im November dieses Jahres gewährte Schär in der SRF-Sendung «sportpanorama» persönliche Einblicke. Mit ihrer Aussage, sie würde alle Medaillen hergeben, um wieder laufen zu können, berührte sie das TV-Publikum.
Dass ihre Erfolgsserie auch 2020 weitergeht, dafür wird Schär weiterhin alles tun. Im nächsten Sommer folgt mit den Paralympics in Tokio das nächste grosse Highlight. Nachdem sie 2012 in London und vier Jahre später in Rio jeweils ohne Medaille abgereist war, hat die Schweizerin noch eine Rechnung offen.
Sendebezug: «Sports Awards», SRF 1, 15.12.19, 20:05 Uhr