Nach nur 21 Minuten und beim Stand von 4:1 aus seiner Sicht war Alexander Zverevs (ATP 27) Arbeitstag im Viertelfinal von Genf beendet. Der Deutsche hatte seinem chinesischen Gegner Yibing Wu (ATP 59) zweimal den Service abgenommen. Danach musste Wu aufgeben – wohl wegen einer Verletzung am linken Knie.
Kein Duell mit Ruud
Zverev zeigte im Platzinterview Verständnis für den Rückzug seines Gegners, der beim Seitenwechsel nach kurzer Konsultation des Physiotherapeuten recht unvermittelt erfolgte. «In drei Tagen beginnen die French Open. Man kann eine Verletzung auch verschlimmern, wenn man weiterspielt und riskiert dann, Roland Garros zu verpassen.»
Es sei nicht schön, so zu gewinnen und auch für das Publikum im Parc des Eaux-Vives sei das vorzeitige Ende natürlich bitter. «Ich hoffe aber, dass morgen alle wieder da sind und es einen harten Kampf gibt.»
Zverev wird am Freitag im Halbfinal nicht wie erwartet auf Vorjahressieger Casper Ruud (ATP 4) treffen. Der Norweger musste sich dem Chilenen Nicolas Jarry (ATP 54) trotz gewonnenem Startsatz 6:3, 6:7 (2:7), 5:7 geschlagen geben. Für Ruud, der die Austragungen 2021 und 2022 gewonnen hatte, war es die erste Niederlage am ATP-250-Event am Genfersee überhaupt.
Dimitrov mit Kämpferherz
Den anderen Halbfinal bestreiten die Nummern 2 und 4 der Turnier-Setzliste. Taylor Fritz (ATP 9), der gegen Ilja Iwaschka (BLR) klar und deutlich 6:1, 6:2 gewann, fordert Grigor Dimitrov (ATP 33). Der Bulgare hatte gegen Christopher O'Connell (AUS) schon mehr Mühe: Erst nach 2:43 Stunden konnte er seinen 6:7 (5:7), 7:5, 6:4-Sieg bejubeln. Im 2. Satz stand er nach einem 1:4-Rückstand vor dem Aus, schaffte aber die Wende.