Der Topfavorit
Er ist der Rekordsieger, bewies zuletzt Frühform und Nehmerqualitäten und nach 2022 das Wichtigste: Er durfte einreisen. Die Rede ist natürlich von Novak Djokovic (ATP 5). Wer, wenn nicht er, ist der Topfavorit auf den Titel 2023. Mit einem weiter Pokal könnte der Serbe in Melbourne die Zehn vollmachen.
Im Vorjahr war er bekanntlich bei der Einreise wegen eines fehlenden Covid-Zertifikats aus dem Verkehr gezogen worden. Heuer zeigte er bereits in Adelaide sein Können. Er wehrte im Endspiel einen Matchball ab und sicherte sich später den ersten Titel des Jahres. Zuletzt plagten ihn allerdings Oberschenkelprobleme.
Die Mitfavoriten
- Ein Fragezeichen steht hinter der Form von Rafael Nadal (ATP 2). Der Spanier hat 2022 zwar zwei weitere Grand-Slam-Titel gewonnen (darunter auch in Melbourne), wurde aber immer wieder von Verletzungen heimgesucht. Am United Cup verlor er sowohl gegen Cameron Norrie als auch gegen Alex De Minaur. Er benötige jetzt vor allem Matchpraxis, viele Stunden auf dem Platz. Körperlich fühle er sich gut, gab er danach zu Protokoll.
- Gegner im letztjährigen Final war Daniil Medwedew (ATP 8). Der Russe machte beim Vorbereitungsturnier in Adelaide einen ordentlichen Eindruck und scheiterte im Halbfinal am späteren Sieger Djokovic.
Die Wundertüte
Nick Kyrgios (ATP 21) könnte den Durst der Australier nach dem ersten Heimsieg seit 1976 am ehesten stillen. Der Wimbledon-Finalist des Vorjahres plagte sich zuletzt aber mit kleineren Verletzungen herum. Den 27-Jährigen deswegen zu unterschätzen, wäre fehl am Platz.
Der Rückkehrer
Im Halbfinal der French Open lieferte sich Alexander Zverev (ATP 13) drei Stunden und keine zwei Sätze lang ein hochklassiges Duell mit Nadal. Dann vertrat sich der Deutsche den Fuss und musste aufgeben. Ein halbes Jahr später ist der 25-Jährige zurück auf der grossen Bühne. Nach eigenem Bekunden sei er aber noch nicht auf dem gleichen Level wie vor der Verletzung.
Die Schweizer
Zum zweiten Mal in Folge steht Marc-Andrea Hüsler (ATP 55) direkt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers und trifft dort auf den Einheimischen John Millman (ATP 148). Es ist für Hüsler der Lohn für den starken Saisonschlussspurt, der im vergangenen Herbst in seinem ersten ATP-Turniersieg gipfelte. Bei seiner Premiere im Hauptfeld der Australian Open nimmt Hüsler die erstmalige Qualifikation für die 2. Runde in Angriff.
Bereits zum 17. Mal nimmt Stan Wawrinka (ATP 139) das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in Angriff. 2014 siegte er «Down Under». Dem Romand blieb wegen seines geschützten Rankings der Gang durch die Qualifikation erspart, deswegen kann er direkt im Hauptfeld antreten. Dort spielt er gegen den slowakischen Linkshänder Alex Molcan (ATP 54).
Die Abwesenden
Wie im Vorjahr fehlt am Yarra River die Weltnummer 1: Carlos Alcaraz hat sich in der Vorbereitung einen Muskelriss am hinteren Oberschenkel zugezogen. Mit Marin Cilic (ATP 18) fehlt in Melbourne auch ein ehemaliger Finalist. Der Kroate, der 2018 Roger Federer den Vortritt überlassen musste, kann wegen einer Knieverletzung nicht antreten.