- Von wegen Härtetest: Roger Federer fegt Matteo Berrettini (ATP 20) mit 6:1, 6:2, 6:2 vom Centre Court.
- 73-minütiges Tagwerk: Der Favorit wird auf dem Weg in seinen 17. Wimbledon-Viertelfinal bei der 21. Teilnahme zum Kurzarbeiter.
- Nächster Gegner: Am Mittwoch wartet vor dem möglichen Halbfinal-Gipfeltreffen mit Rafael Nadal der Japaner Kei Nishikori.
Matteo Berrettini hatte sehr wohl seine Argumente, um für Roger Federer im Wimbledon-Achtelfinal ein unbequemer Gegner zu sein. Obwohl der 23-jährige Römer erst zu seinem 14. Grand-Slam-Match antrat, wies der Stuttgart-Sieger vor dem erstmaligen Vergleich mit dem «Maestro» eine stattliche Saison-Bilanz auf Rasen von 11:1-Siegen aus.
Ich bin in einem guten Groove!
Doch die Argumente waren im Nu wie weggeblasen. Denn der bemitleidenswerte Italiener konnte zu keinem Zeitpunkt sein effektives Leistungsvermögen abrufen. Dazu wirkte er überfordert und sichtlich nervös. Nach rekordverdächtigen 17 Minuten, 2 kassierten Breaks und nur 2 Punkten bei Aufschlag Roger Federer war der Startsatz passé.
Nicht mehr als ein Sparring-Partner
Im gleichen Stil ging es mit Einbahn-Tennis weiter. Berrettini musste sich auch in den folgenden Umgängen den Aufschlag jeweils 2 Mal abnehmen lassen – und zwar stets schon zu einem frühen Zeitpunkt. Dabei hatte er im Vorfeld der Partie auch diesen Beleg für seine Formstärke in die Waagschale geworfen: Er musste sich bei seinem Triumph in Stuttgart vor 3 Wochen den Aufschlag im ganzen Turnier nie abnehmen lassen.
«Ich konnte seinen Service sehr gut lesen», meinte der Baselbieter hinterher lakonisch und weiter: «Ich bin in einem guten Groove!» Auf der anderen Seite des Netzes kam der 1,96-m-Mann selbst zu einer einzigen Breakchance. Als der Zug für ihn längst abgefahren war, vergab Berrettini diese kläglich. Darum kam das Ende der Partie nach 73 Minuten für ihn einer Befreiung gleich.
Verlockende Aussichten
Der 8-fache Wimbledon-Champion hatte trotz einseitigem Duell ausreichend Gelegenheit, um seine eigene Klasse zu demonstrieren. Er gab nur 40 Punkte ab (gewann selbst deren 78) und hinterliess nach einem eher gemächlichen Einstieg an der Church Road einen gefestigten, bärenstarken Eindruck. Die Belohnung dafür: Federer feierte seinen 185. Sieg auf Rasen und hat im nächsten Match die Chance auf den 100. Jubiläumssieg im All England Club.
Bei der Jagd nach einer weiteren legendären Marke wird der 37-Jährige Kei Nishikori (Jap) gegenüberstehen. Die Weltnummer 7 kassierte gegen Michail Kukuschkin (Kas/ATP 58) den 1. Satzverlust des Turniers. Im Head-to-Head steht es 7:3 für den Schweizer. Nishikori gewann zwar die letzte Begegnung 2018 bei den ATP-Finals, unterlag aber im bislang einzigen Rasenduell 2014 im Halle-Halbfinal (3:6, 6:7).
Resultate Wimbledon
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.07.2019 18:00 Uhr