Ganz Österreich hofft auf den ersten Grand-Slam-Sieg seit Thomas Muster 1995. Der Sandplatzspezialist triumphierte damals in Roland Garros. Dasselbe Kunststück soll 24 Jahre später nun Dominic Thiem gelingen.
Über 4 Stunden und verteilt auf 2 Tage bekämpfte sich der Österreicher mit Novak Djokovic. «Es ist der wahrscheinlich wertvollste Sieg in meiner Karriere», so der 25-Jährige, der bei der Pressekonferenz alles andere als erschöpft wirkte. Der Sprung zuvor ins Eisbad hatte seine Wirkung anscheinend nicht verfehlt.
Das Adrenalin ist spürbar
Erschöpfung ist denn auch nicht das Thema, über welches Thiem sprechen möchte. Er fühle sich topfit, könne es kaum erwarten, «die wohl grösste Herausforderung im Sport überhaupt» anzunehmen. Nach dem verlorenen Final gegen Rafael Nadal im Vorjahr habe er sich gewünscht, diese Chance noch einmal zu bekommen.
Nun ist sie da. Sein Adrenalin spürbar. «Müde sein kann ich auch noch am Montag», scherzt die Nummer 4 der Welt.
Am Match in Barcelona muss ich mich orientieren, dort habe ich vieles richtig gemacht.
Für Thiem ist es das mittlerweile 13. Duell mit Nadal, 4 davon konnte er gewinnen. Jüngst auch in Barcelona auf Sand, als er dem Mallorquiner nicht den Hauch einer Chance liess. «An diesem Match muss ich mich orientieren, dort habe ich vieles richtig gemacht. Nun gilt es, dasselbe noch einmal umzusetzen», gibt Thiem die Marschrichtung vor.
Der Anschauungsunterricht der Freundin
Die Stimmung im Hause Thiem dürfte am Abend vor dem Final bestens sein. Freundin Kiki Mladenovic wird am Montag als neue Nummer 1 im Doppel geführt und bestreitet am Sonntag unmittelbar vor den Männern den Doppelfinal. «Sie beeindruckt mich sehr. Ich habe schon immer gesagt, dass ich mir bei ihr einiges abschauen kann», schmunzelt Thiem.
Sollte er seine Volleys gegen Nadal ähnlich erfolgreich anbringen können wie seine Freundin bei diesem Turnier, wäre das auf jeden Fall schon einmal ein Anfang. Der Anfang von etwas womöglich ganz Grossem.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.06.2019, 12:00 Uhr