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Ganz egal was die Endung «-otto» bedeutet – Risotto schmeckt lecker.
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Wie kommt der OTTO in den RisOTTO?

Risotto, Hirsotto, Gerstotto, Kartoffelotto – wer im Internet Eintopf-Rezepte googelt, stösst auf unzählige Gerichte mit der Endung «-otto». Mit dem männlichen Vornamen Otto hat die Wortendung aber nichts zu tun.

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SRF 1-Dialektexperte André Perler nimmt das Wort «Risotto» auseinander: Der erste Teil des Wortes, nämlich Riso, steht für den Reis. Die Endung «-otto» könne im Italienischen verschiedene Bedeutungen haben: Einerseits könne sie verniedlichend oder liebevoll gemeint sein. So ist etwa ein Tiger-Baby im Italienischen ein «tigrotto».

Mit derselben Endung «-otto», könne man aber, sagt André Perler, auch eine Vergrösserung, Vergröberung oder Verstärkung ausdrücken. So wird aus dem Hemd, auf Italienisch «camicia», beispielsweise eine «camiciotto», wenn es sich um ein grosses Hemd aus grobem Stoff handelt.


Zwei Erklärungen

Überträgt man diese Erkenntnis auf den Risotto, gibt es zwei Möglichkeiten, wie dieser Begriff entstanden sein kann: Risotto kann der Kosename für ein sehr populäres Reisgericht sein, übersetzt «Reislein», so wie wir das «Bierchen» oder das «Käfeli» kennen.

Oder: Risotto steht für eine grosse Einheit, für das ganze Gericht, gekocht aus vielen kleinen Reiskörner.

Welche der beiden möglichen Erklärungen die richtige ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen, sagt SRF 1-Dialektexperte André Perler,


Junge Wortschöpfungen

Die an den Begriff Risotto angelehnten Begriffe Hirsotto, Gerstotto, Kartoffelotto etc. sind sehr junge Wortschöpfungen. Sie haben dieselbe Endung, weil diese Eintöpfe ähnlich wie der Risotto zubereitet werden.

Die Wortendung «-otto» zu verwenden, ist kein rein deutsches Phänomen. So gibt es zum Beipiel im Italienischen den «orzotto» (Gersteneintopf), im Englischen den «oatotto» (Haferflockeneintopf), oder den «potatotto» (Kartoffeleintopf).