So langsam steigt die Spannung. Noch zwei Wochen sind es bis zu den National- und Ständeratswahlen am 22. Oktober. Für die Informationsabteilung von Radio SRF, für das «Echo der Zeit» und im Speziellen für unsere Inlandredaktion ist das alle vier Jahre einer der wichtigsten Termine, verbunden mit viel Planung und Aufwand.
Christina Scheidegger
Moderation
Das gilt sowohl für die Vorbereitung der Sondersendung am Wahltag (ab 12 Uhr berichten wir auf Radio SRF 1 live aus Bern und aus den Regionen), als auch für die Berichterstattung über die Positionen von Politikerinnen und Politikern und die Themen der Parteien in den Monaten und Wochen vor den Wahlen.
Diese Vorwahlberichterstattung findet nun allerdings ein Ende. Das besagen unsere internen Regeln: Zwei Wochen vor dem Termin, in der heissen Phase, verzichten wir grundsätzlich auf Beiträge und Gespräche zu konkreten Wahlkampfthemen, um die Schluss-Mobilisierung nicht in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen.
Journalismus ist allerdings keine exakte Wissenschaft. So muss eine Berichterstattung aus Aktualitätsgründen auch innerhalb dieser Frist immer möglich sein. Und auch das letzte SRG-Wahlbarometer, das die Wahlabsicht der Schweizer Stimmbevölkerung zeigt, ist für uns nächste Woche Pflichtstoff.
Pflichtstoff sind dann natürlich auch die Resultate der Wahlen am 22. Oktober, sowie die hintergründigen Analysen und Einschätzungen dazu.
Hörtipps aus der «Echo der Zeit»-Woche:
Ausgezeichnete Wissenschaft
Die Nobelpreis-Woche ist ein wiederkehrendes Phänomen im Journalistinnen-Leben. Einmal im Jahr wird während einer Woche jeden Tag eine dieser begehrten Auszeichnungen vergeben. Gerade bei den naturwissenschaftlichen Preisen (Medizin, Physik, Chemie) ist für Laiinnen wie mich schwer nachvollziehbar, weshalb eine wissenschaftliche Entdeckung herausragend ist. Umso dankbarer bin ich deshalb für die Einschätzungen unserer Wissenschaftsredaktorinnen und -redaktoren.
Diese Woche zum Beispiel von Irène Dietschi, die mir mit ihrem Beitrag zum Medizin-Nobelpreis deutlich gemacht hat, warum die jetzt ausgezeichnete Forschung im Bereich der mRNA-Technologie nicht nur für die Bekämpfung von Covid-19 wichtig ist. Sondern auch, welche weiteren medizinischen Anwendungen sich daraus noch ergeben könnten.
Medizin-Nobelpreis geht an mRNA-Forschende
Ein Zuhause wie ein Gefängnis
«Mein Haus ist zum Gefängnis geworden», sagt die Hauptperson der Reportage von Auslandredaktorin Susanne Brunner. Mustafa Said wagt sich nicht mehr vor die Tür, aus Angst erschossen zu werden. Vor Kurzem hat es seinen Sohn getroffen, nur wenige Tage vor dessen 14. Geburtstag.
Das Beispiel ist erschreckend. Es illustriert die massive Zunahme an Gewalt innerhalb der palästinensisch-arabischen Minderheit in Israel. Die Behörden zählen fast 200 Morde in zehn Monaten.
Dank der persönlichen Erzählungen im Beitrag bekommen die Zahlen aus der Statistik ein Gesicht, eine Stimme. Und damit eine ganz andere Dringlichkeit.
Tödliche Bandenkriminalität in Israel
Künstliche Intelligenz im Altersheim
Wenn mir ein Radio-Beitrag einen Ohrwurm beschert, der mich über Stunden begleitet, dann ist irgendetwas richtig gelaufen. So passiert ist das diese Woche bei der Reportage von Regionalkorrespondent Alex Moser. Er war zu Besuch in einem Alterszentrum im Kanton Aargau, wo der Roboter «Pepper» für die Unterhaltung der Bewohnerinnen und Bewohner sorgt. Zwischendurch stimmt er einen Schlager aus den 1960er-Jahren an (daher kommt der Ohrwurm). Dank Anbindung an KI-Chatprogramme kann er aber auch Fragen beantworten und Geschichten erfinden.
Die Reportage ist ein schönes Hörstück. Sie spricht aber auch äusserst relevante Fragen an: Etwa, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Pflege und Betreuung in Altersheimen künftig verändern kann. Und inwiefern der Einsatz von Robotern in der Pflege ethisch vertretbar ist.
Pepper, der Unterhaltungsroboter im Altersheim
Die Zahl der Woche: 9000 Tonnen
So viel Plastikabfall produziert die westindische Metropole Mumbai, und zwar jeden Tag. Mehr und bessere Recycling-Lösungen wären gefragt. Das zeigt die Reportage von Südasien-Korrespondentin Maren Peters.
