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Auch in seinem neuen Roman greift Stamm auf sein bewährtes Markenzeichen, das Spiel mit Realität und Fiktion, zurück.
Bild: Anita Affentranger
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Verdrängtes und Vergessenes: Peter Stamm und Werner Herzog

Die BuchZeichen-Stammtischrunde diskutiert mit Peter Stamms «Das Archiv der Gefühle» und Werner Herzogs «Das Dämmern der Welt» zwei Romane, in denen das Verdrängen, Vergessen und Vergessenwerden im Zentrum stehen.

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In «Das Archiv der Gefühle» erzählt der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm von einem Mann, der sich seit Jahrzehnten völlig zurückgezogen hat und mit Hingabe ein grosses Zeitungsarchiv pflegt. «Ich habe immer nur gesammelt, was andere erlebt und aufgeschrieben haben,» sagt er. Damit schützt er sich vor seinen Erinnerungen und Gefühlen. Aber dann ändert sich auf einmal alles Auch in diesem Buch greift Stamm auf sein bewährtes Markenzeichen, das Spiel mit Realität und Fiktion, zurück. Und macht Mut dafür, sein Leben auch mit Mitte 50 noch umzukrempeln, findet Britta Spichiger.

Verschollen und vergessen: Im Roman «Das Dämmern der Welt» des Filmemachers und Autors Werner Herzog, das Esther Schneider mit in die Sendung nimmt, harrt ein japanischer Soldat dreissig Jahre lang im Urwald auf einer abgelegenen indonesischen Insel aus, denn er hat in seinem Versteck nicht bemerkt, dass der 2. Weltkrieg zu Ende ist.

Der Kurztipp von Gastgeber Michael Luisier dreht sich ebenfalls um Verdängtes und Vergessenes. In Jaroslav Rudiš Roman «Winterbergs letzte Reise» geht es um einen fast hundertjährigen Mann, der auf eine Zugreise quer durch Europa aufbricht, um seine verlorene Liebe wiederzufinden und sich mit seinem eigenen Schicksal zu versöhnen.

Buchhinweise:
Peter Stamm. Das Archiv der Gefühle. S. Fischer, 2021.
Werner Herzog. Das Dämmern der Welt. Hanser, 2021.
Jaroslav Rudiš. Winterbergs letzte Reise. Luchterhand, 2019.