Das Haus von Louise Claire Wagner ist typisch traditionell, mit Schiebetüren zu jedem Raum. Die japanische Schlichtheit fasziniert die junge Baslerin: «Ich habe anfangs am Boden auf einem Futon geschlafen und jeden Morgen die Matratze zusammengerollt.» Das Quartier Yotsuya habe in einer Millionenmetropole wie Tokio einen besonderen Charakter: «Es ist sehr dörflich hier. Mit vielen kleinen Geschäften und Tempeln.»
Louise Claire Wagner studierte an der Universität in Paris Soziologie und Anthropologie. Als sie eine Studienkollegin in Japan besuchte, war sie fasziniert von der japanischen Kultur und den Menschen: «Beim Rückflug in die Schweiz wusste ich, dass ich hier leben werde.» Die Kunstfotografin feiert mit ihren Ausstellungen viele Erfolge. Nebenbei arbeitet sie für eine französische Modefirma und berät europäische Modelabel, wie man sich in der japanischen Welt etablieren kann.
«Hanami» - Der Brauch des Blütenbestaunens
Tokio versinkt gerade im rosafarbenen Rausch. Es dreht sich alles um die Kirschbäume, die jetzt in voller Pracht blühen. Das Naturspektakelt zieht jedes Jahr tausende von Menschen an, sagt Louise Claire Wagner: «Wer sich einen Platz unter dem Kirschbaum sichern möchte, muss früh aufstehen.»