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Yvonne Lang, Maui, Hawaii: «Das ist eine unvorstellbare Tragödie»

Yvonne Lang lebt mit ihrem Mann auf Hawaii. Sie arbeitet dort eng mit Touristen zusammen. Aufgrund des Brandes ist dieses Einkommen komplett weggebrochen. Trotzdem ist sie dankbar, dass sie vom Brand verschont geblieben ist.

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Seit sechs Jahren lebt Yvonne Lang auf Maui, Hawaii. Dies ist der Teil der Inselgruppe, der durch den Brand am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das historische Städtchen Lahaina wurde komplett zerstört, viele Menschen kamen ums Leben.


Hund wurde unruhig

Yvonne Lang lebt ungefähr eine Stunde von Lahaina entfernt. Bei ihr entfachten sich Feuer. «Ich schlief, als mich morgens um 1 Uhr der Hund weckte», sagt Yvonne Lang. Als sie die Balkontür öffnete, roch es nach Rauch. «Ich dachte, wer macht denn jetzt noch Feuer?», erzählt Yvonne Lang.

Viele Eukalyptusbäume seien wie Zunder abgebrannt. «Das Feuer entfachte sich in Gegenden, in denen die Feuerwehr oder Helikopter Schwierigkeiten hatten, hinzukommen.»

Zwar fingen auch einige Häuser in ihrer Umgebung Feuer, aber das sei überhaupt nicht vergleichbar mit dem «Mauis West Side», also dem Part der Insel, wo das Feuer Tod und Verwüstung brachte, sagt Yvonne Lang.


Touristen brachten das Geld

Viele Touristinnen und Touristen haben ihre Reise nach Hawaii abgesagt. Für Yvonne Lang, die zusätzlich ein Ferienhaus für Touristinnen und Touristen betreibt, ist das einschneidend. «Ich bin seit dem Brand damit beschäftigt, Anrufe von Reisenden entgegenzunehmen, die ihre Reise stornieren möchten». Und dies, obwohl ihr Inselteil gar nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Nebst dem Betrieb der Ferienunterkunft kümmert sich Yvonne Lang auch um eine Teeplantage, wo sie Führungen organisiert. «Sämtliche Einkünfte durch den Tourismus sind weggebrochen», sagt sie.


Tourismusperle – und Paradies für Rehe

Hawaii lebt vor allem vom Tourismus. Viele wissen nicht, dass Hawaii auch andere Gäste hat: Axhirsche, die ursprünglich in Indien, Nepal und Sri Lanka heimisch sind, haben sich auch auf Hawaii ausgebreitet. Zu Jagdzwecken wurde das Tier dort eingeführt. Ohne natürliche Feinde konnte sich das Tier ungebremst ausbreiten. Das spürt auch Yvonne Lang: «Sie sind mittlerweile eine Plage hier.» Demzufolge gibt es auf Hawaii eine einzige Jagdsaison. Diese dauert 365 Tage.

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