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«Alpefisch» von Andreas Neeser, Teil 5

Ein Roman in Aargauer Mundart als Schnabelweid Sommerlesung. Es liest der Autor Andreas Neeser, mit Musik von Belia Winnewisser.

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Der angehende Sonderpädagoge Chrigel Brunner und die Jus-Studentin Katrin lernen sich in der Universitätsbibliothek kennen und verlieben sich zaghaft ineinander. Beide tragen schon in ihrem jungen Alter einen schweren Rucksack voller Probleme mit sich herum. Traumatisiert durch sexuelle Gewalt und den plötzlichen Verlust des Bruders, panzern sie ihre seelischen Wunden mit Aggressivität, handeln sie irrational, schlagen sie Haken und Volten. Ihre Beziehung entwickelt sich zu einer ausweglosen Verstrickung aus Anziehung, Abhängigkeit und Abstossung. Es scheint, als könnten sie weder miteinander noch ohne einander leben. Bis Chrigel die Reissleine zieht. Mit einer präzisen und bildstarken Sprache, in der Mundart des Aargauer Ruedertals, blickt Andreas Neeser eindrücklich tief und mitreissend in die Innenwelten dieser beiden Versehrten.

Teil 5
Katrin ist kurz davor, aus dem Elternhaus auszuziehen, endlich weg vom Vater, der noch nie zu ihr stehen konnte. Neubeginn. Doch dann verändert ein Traum alles wieder: «I bliibe, sorry», schreibt sie Chrigel.

Da beschliesst dieser, den Neubeginn allein zu machen. Er «flieht» zur Ferienbekanntschaft Grace nach London, will sich gewaltsam von Katrin entwöhnen. Er verordnet sich ein Programm: Katrin «wegvögeln» und dabei kalt werden, innerlich vergletschern.

Aber Chrigel unterschätzt seine innere Wärme und die Entzugserscheinungen. Und auch Katrin wird weder ihre Vergangenheitsgespenster noch die Hassliebe zu Brunner los.

Buchtipp

* Andreas Neeser: Alpefisch. Zytglogge Verlag 2020