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«Die Gschicht isch besser» von Stahlberger

Nach seinem Solo-Programm «Innerorts» geht Manuel Stahlberger dieses Frühjahr wieder mit der Band «Stahlberger» und mit neuen Songs vom Album «Die Gschicht isch besser» auf Tournee.

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Vom grotesken Melancholiker

Schwer zu entscheiden, ob in Manuel Stahlbergers Schaffen die allgegenwärtige Melancholie stärker ist oder der herrliche Sinn fürs Groteske. Die meisten seiner Songs, seiner Comics, seiner Piktogramme und Dia-Shows provozieren gleichzeitig Lachen und Weltelend. «Klimawandel» beispielsweise, ein Song von der ersten CD der Band: Beruhigende Schunkelmusik mit Chörli-Refrain zur Schilderung einer Schweiz, in der das Rheintal im Meer versunken ist und wir uns mit U-Booten fortbewegen statt mit Autos. Oder im Solostück «Wurmfueter»: In die freudige Wanderatmosphäre auf dem Berggrat platzt Hedi mit dem gehauchten Satz «Mir sind Wurmfueter» hinein.

Vom Erzähler zum Lyriker

Stahlberger dreht gerne ein wenig am Vertrauten und Erwarteten. Wenig brauchts, um die dünne Schicht des Alltags anzukratzen. Er begann mit den Duos «Möle und Stahli» (90er Jahre) und «Stahlberger Heuss» (Nullerjahre), seit 2008 wechselt er Solo- und Band-Programme ab. Auf der neusten CD «Die Gschicht isch besser» setzt die Band bewusst die Musik stärker ins Zentrum, nimmt den Frontman Manuel Stahlberger etwas zurück, reduziert seine Anzahl Wörter zugunsten der Instrumente von Michael Gallusser, Marcel Gschwend, Christian Kesseli und Dominik Kesseli. Stahlberger wandelt sich vom Erzähler zum Lyriker, wird innerlich, besinnlicher. Mit deutlich weniger Aberwitz. Die Schale neigt sich in Richtung Melancholie.

CD-Tipp

Manuel Stahlberger: Die Gschicht isch besser. Irascible.

Buch-Tipp

Manuel Stahlberger: Zeug. Der gesunde Menschenversand.

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