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Babüsk - eine Folk-Pop-Band aus dem Elsass
Bild: zvg
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Elsass-Folk-Pop: «E betzi Müsk met m Babüsk»

«Babüsk» ist die Abkürzung für «Baïtza Büewa Speziàl Klub». Hinter dieser Folk-Pop-Band stehen vier Elsässer, die mit traditionellen und neueren Volksliedern aus ihrer Heimat in Wirtshäusern und an Dorffesten auftreten. Luzia Stettler hat Babüsk bei den Proben im Elsässischen Guevenatten besucht.

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Ludowig Renoir ist Hufschmied, Jean-Sébastien Ineich arbeitet als Hypotherapeut, Bernard Schittly und François ChuSinChung sind Lehrer. Ihre Muttersprache ist Französisch, aber durch die Beschäftigung mit dem altem Liedgut ihrer Heimat haben sie für sich den Charme und den Wert der elsässischen Kultur und Sprache entdeckt.

Ludowig Renoir, dessen Mutter eigentlich aus Mulhouse stammt, bedauert sehr, dass man in seiner Familie nie den lokalen Dialekt gepflegt hat. Bernard Schittly macht die Regierung für das Absterben des Elsässischen im Alltagsgebrauch verantwortlich: «Auch die Basken, die Bretonen oder die Menschen in der Provence haben ihre Sprache bereits aufgegeben.» Jetzt seien die Elsässer an der Reihe, «und wir sind schon weit unten.»

Wie sehr gerade die ältere Bevölkerung emotional noch am Elsässischen hängt, merken die Babüsk-Leute immer wieder, wenn sie vor Publikum spielen. «Viele Zuhörerinnen und Zuhörer reagieren gerührt; sie spüren, wie diese alten Volkslieder etwas in ihrer Seele aufwühlen. Luzia Stettler hat die Babüsk-Männer bei den Proben besucht und mit ihnen über ihre musikalische Arbeit gesprochen.

Edgar Zeidler «Am And vom Liad»
Auch Edgar Zeidler weiss um den fragilen Schatz des Elsässischen Kulturgutes. Seit Jahren setzt sich der Dichter, Dozent und Mundartforscher aus Colmar für die Gleichstellung des Elsässischen neben Hochdeutsch und Französisch ein. Die Verse in seinem neuen, wunderbaren Gedichtband «Am And vom Liad» sind denn auch konsequent dreisprachig verfasst.

«Längwyligi Zyte»
Im Jahr 1920, während einer verheerenden Maul- und Klauenseuche in der Schweiz, verfasste die Emmentaler Dichterin Lina Wisler-Beck ein Quarantänegedicht mit dem Titel «längwyligi Zyte». Es klingt in jeder Zeile so tagesaktuell, als hätte es eine pandemiemüde Zeitgenossin verfasst! Die Autorin hat das Gedicht 1988, als Neunzigjährige, in einem Gespräch mit Franz Hohler am Radio vorgelesen. Wir hören es nach!

«hindedrii isch ghofstettneret»
Ausserdem erklärt This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon den Familiennamen «Helg» und Mundartredaktor Markus Gasser den seltsamen Ausdruck «hindedrii isch ghofstettneret», der in der Nordwestschweiz früher geläufig war und sich in kulturhistorisch interessanter Art auf die Gemeinde Hofstetten im Leimental bezieht.