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«Hingerhang» von Stef Stauffer, Teil 4

Ein berndeutscher Roman in 6 Teilen von Stef Stauffer in der Schnabelweid Sommerlesung. Es liest die Schauspielerin Anne Hodler. Die Musik machen Michel und Myria Poffet.

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Die Berner Schrifstellerin Stef Stauffer blickt in ihrem ersten Mundartroman «Hingerhang» zurück in die späten 70er Jahre. In die Zeit, als sie selber ein Teenager war. Und es war nicht leicht, damals, als Mädchen auf dem Land.

Teil 4

Man könne sich das «Wunderrössli» im Jura ja mal anschauen, meint der Chef. Und so steigt man an einem verregneten Sonntagnachmittag, nachdem der Stallbursche mit seiner «Prinzessin» wochenlang genervt hat, ins Auto und fährt Richtung Saignelégier – mit Halt bei der Beiz, wo es laut Chef weitaus die besten Pommes gibt. Im Jura angekommen, regnet es immer noch und weit und breit ist nichts von einer «königlichen Stute» zu sehen.

Tröstlich ist immerhin, dass man, wieder zu Hause, das neue Rennpferd vom Chef einreiten darf. Das wiederum weckt den dringenden Wunsch nach etwas Eigenem, doch das liegt für ein Schulmädchen finanziell nicht drin. Aber warum nicht ein bisschen in Träumen schwelgen, statt sich von der Realität deprimieren lassen? Und vielleicht kann man sich ja durch Bestechung eine bessere Ausgangslage verschaffen, zumindest beim Stallburschen. Aber der «Wetti» und der «Hätti» sind Brüder gewesen, da hilft es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, und schon gar nicht in den Mist.

Buchtipp

* Stef Stauffer: Hingerhang. Zytglogge-Verlag 2018

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