Nach 21 Jahren Projektarbeit präsentiert die Uni Zürich den Syntaktischen Atlas der deutschen Schweiz (SADS). Auf über 200 Karten wird erstmals ersichtlich, wie in den verschiedenen schweizerdeutschen Dialekten der Satzbau funktioniert.
In der Sendung erklären Elvira Glaser, Gabriela Bart und Sandro Bachmann vom SADS-Projektteam einige der spannendsten Satzbau-Phänomene.
Schweizer Dialektlandschaft erklärt – anhand des Satzbaus
Sie zeigen auf, warum manche davon sich zwischen Ost- und Westdeutschschweiz und andere zwischen Mittelland und Alpenraum unterscheiden.
Und sie erzählen auch, wie anspruchsvoll es war, die erhobenen Daten in informative Karten zu «übersetzen». Aha-Momente sind garantiert!
Fragen zu Satzbau und Familiennamen
Im Mundart-Briefkasten gibt's noch ein Syntax-Zückerli obendrauf: Wir erklären zwei Satzbau-Fragen aus unserer Hörerschaft: Ist es zum Beispiel korrekt, zu sagen «De Ort, wo vil Tourischte härega tüend.»? Oder wäre «häregönd» besser?
Eine Erklärung gibt's auch zum Familiennamen Stillhart - von Idiotikon-Redaktor Andreas Burri.
Ein kritischer Blick auf Zürich
In der neusten Publikation des Zürcher Autors Viktor Schobinger lebt der junge afrikanische Pfarrer Birnibessi ein Jahr lang in Zürich und wird hier mit dem für ihn seltsamen Leben und Gebaren der Menschen und mit vielerlei Problemen, unter anderem rassistischen Begegnungen, konfrontiert.
Das Besondere: Birnibessi spricht fliessend Züritüütsch, denn sein (fiktives) Land Bagumbi wurde vor rund 200 Jahren von Zürchern in Zentralafrika gegründet und hat die Verbindung zur «Vaterstadt» seither nie verloren.
Diese spezielle Erzählanlage erlaubt dem Autor einen sehr schrägen, humorvollen und durchaus kritischen Blick auf seine eigene Heimatstadt. Wir stellen das Buch gegen Ende der Sendung vor.
Buch-Tipps:
* Den SADS kann hier
* «Birnibessis Zürcher Briefe an den hochgeachteten Mbanga von Bagumbi, vermittelt von Gottfried Fröideriich, dermaligem Antistes zu Lamenia». Zürich 2021, Schobinger-Verlag
SADS: Die Vielfalt im schweizerdeutschen Satzbau
«kei Zit, zum es Billet chaufe», «kei Zit, für es Billet z chaufe» oder «kei Zit, um es Billet z chaufe»? Der «Syntaktische Atlas der deutschen Schweiz» zeigt die räumliche Verteilung von dutzenden Satzbauphänomenen im Schweizerdeutschen.
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