Hindemith schreibt das Konzert 1935, zu einer Zeit, als er an seiner Oper «Mathis der Maler» arbeitet, die ebenfalls sein Interesse an Volksliedern spiegelt.
Diese bieten ihm einen grossen Fundus an einfachen Melodien, die er mit seiner typischen polyphonen Kompositionstechnik bearbeiten und erweitern kann und mit denen er den Weg zum Publikum leichter zu finden hofft. Selbst ein ausgezeichneter Bratschist, führt er es im gleichen Jahr zum ersten Mal auf, begleitet vom Royal Concertgebouw Orchester und Willem Mengelberg.
Die Bratsche kommt darin bestens zur Geltung, das Orchester ist klein und die Streicher nur mit Celli und Kontrabässen besetzt, im zweiten Satz begleitet sogar nur eine Harfe. Das Lied «Seid ihr nicht der Schwanendreher» gibt übrigens dem Konzert den Namen und Hindemith Stoff für einen fulminanten Variationensatz zum Schluss.
Mit dem Bratschisten Hannes Bärtschi und dem Musikjournalisten Benjamin Herzog diskutiert Lislot Frei fünf Aufnahmen eines Werks, das die Bratsche endlich einmal in den Mittelpunkt rückt.
Paul Hindemith: Der «Schwanendreher»
Paul Hindemith ist und bleibt ein verkannter Komponist. Warum das so ist? Darüber streiten sich die Geister. Ein paar wenige seiner Werke haben es aber ins Repertoire geschafft, darunter das Bratschenkonzert «Der Schwanendreher» nach alten Volksliedern.
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