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1 Jahr danach: Aggressive EHEC-Bakterien sind verschwunden
In Deutschland starben vor einem Jahr 53 Menschen an einer besonders aggressiven Form des Darm-Bakteriums EHEC. Über 2‘800 Personen mussten ins Spital. Das aggressive Bakterium ist inzwischen von der Bildfläche verschwunden, sagt Richard Felleisen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Konsummagazin «Espresso». Es würden nur noch Fälle mit harmloseren EHEC-Varianten registriert.
Dem BAG wurden in den letzten 12 Monaten fast 70 EHEC-Fälle gemeldet. Diese seien jedoch auf bereits bekannte und wenig gefährliche Arten von EHEC-Bakterien zurückzuführen, sagt Felleisen. Dass die Zahl der Meldungen leicht über dem Jahresdurchschnitt liegt, habe damit zu tun, dass die Öffentlichkeit im letzten Sommer besonders sensibilisiert war. Seit Anfang 2012 lägen die Meldungen wieder auf dem normalen Niveau von rund 50 Fällen jährlich.
Die EHEC-Bakterien in Deutschland wurde im Mai 2011 mit Bockshornklee aus Aegypten in Deutschland eingeführt. Zunächst kursierten Gerüchte, der Erreger werde über Gurken und Tomaten verbreitet. Als Urspungsland wurden Spanien, dann Polen und Deutschland genannt. Erst später wurde Aegypten als Ursprungsland definiert.
Als Folge der EHEC-Krise gingen auch in der Schweiz die Verkäufe von Gurken, Tomaten und Sprossen drastisch zurück. Der Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) spricht von 50 bis 80 Prozent. Dieser Rückgang war auf die Verunsicherung der Konsumenten zurückzuführen. Das aggressive EHEC-Bakterium wurde in der Schweiz laut dem BAG gar nie festgestellt.
Inzwischen haben sich die Verkäufe von Gurken und Tomaten wieder normalisiert. Auch bei der Thurgauer Bio-Sprossenproduzentin «Sprossana» liegt der Absatz nur noch leicht unter dem Vorjahreswert, sagt Geschäftsführerin Barbara Wartenweiler gegenüber «Espresso». Die Gemüseproduzenten wurden vom Bund für ihre Verluste während der EHEC-Krise mit knapp 3 Millionen Franken entschädigt. Die Sprossenproduzenten gingen leer aus.
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