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Zweiter Lachs im Hochrhein «grosser Erfolg»

Lachse im Rhein? Bis im 18. Jahrhundert war das keine Besonderheit. Der Lachs war damals der wichtigste Lachsfluss Europas. Heute sind Lachse im Hochrhein eine kleine Sensation, denn in den 1950er-Jahren war der Lachs hier ausgestorben. Nun ist er zurück.

Mitte Juni 2012 haben drei Fischer des Fischereivereins Bezirk Rheinfelden im Hochrhein einen Lachs gesichtet. Ein Erfolg für das betroffene Kraftwerk der Energiedienst AG und die Fischereiexperten vor Ort. Denn Mühlenwehren und die Gewässerschmutzung hatten den Lachs einst von hier vertrieben.

Lange Reise vom Rhein nach Grönland und zurück
In der jüngeren Vergangenheit hat man viel unternommen, um den Fisch im Rhein wieder anzusiedeln. Auch der Kanton Aargau setzt jährlich Lachse aus, zum Beispiel im Möhlinbach. Mehrere tausend Lachse waren es seit 2006. Ab 20 Zentimeter Grösse wandert ein solcher Lachs vom Rhein im Herbst in Richtung Meer.

Angekommen im Meer, zieht es die meisten Lachse dann nach Grönland. «Hier gibt es Krevetten, gute Nahrung für die Lachse, hier fressen sie sich voll», erklärt Rolf Bürgi, Vizepräsident des Fischereivereins Rheinfelden. Nach 3 bis 4 Jahren in Grönland sollte ein Lachs laichbereit sein und an seinen Geburtsort - in unserem Fall den Hochrhein - zurückkehren. «Einen Lachs hier am Hochrhein zu sichten ist ein grosser Erfolg und zeigt, dass die Hilfsmassnahmen für den Lachs fruchten», sagt Bürgi. «Wenn alle Kraftwerke, auch die im Elsass, gute Fischtreppen haben, könnten es in 10 Jahren tausende von Lachsen sein im Hochrhein.»

12 Millionen Euro für die Fische
Wer heute ein Flusskraftwerk baut, muss ökologische Ausgleichsmassnahmen einhalten. Auch die Energiedienst AG, welche für 380 Millionen Euro gebaut hat in Rheinfelden, musste an die Fische denken. 12 Millionen Franken hat die Kraftwerksbetreiberin in Fischtreppen auf Deutscher und Schweizer Seite investiert.

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