In der EU gilt ein Elternurlaub von mindestens vier Monaten, an dem sich auch die Väter beteiligen. In der Schweiz hingegen haben lediglich die Mütter Anspruch auf einen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen. Im eidgenössischen Parlament sind bereits Dutzende Vorstösse gescheitert, einen Vaterschaftsurlaub einzuführen.
Ein junger Vater aus Bern will diese in seinen Augen gesetzliche Diskriminierung nun vor Gericht anfechten und einen obligatorischen Vaterschaftsurlaub herbeiführen. Der Bundesrat hat angekündigt, in einem Bericht Vor- und Nachteile verschiedener Modelle für einen Vaterschaftsurlaub darzulegen.
Kritiker erklären einen staatlich verordneten Zwangsurlaub für frischgebackene Väter als völlig überflüssig. Viele Unternehmungen würden von sich aus Freitage gewähren. Dies genüge vollauf. Ein Obligatorium hingegen wäre gerade in KMU nicht praktikabel und überdies viel zu teuer.
Gäste:
Pro
- Regula Kägi-Diener, Rechtsanwältin, Professorin für öffentliches Recht, Universität St. Gallen
- Markus Theunert, Präsident männer.ch, Zürich
Contra
- Roland A. Müller, Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband, Zürich
- Nicole Müller-Boder, Familienmanagerin, Buttwil