Das Stück «Astoria», 1937 in der unterhaltsamen Tradition des Wiener Volkstheaters entstanden, zeigt, wie schlicht und effizient faschistische Propaganda ihre heilsversprechende Wirkung entfaltet.
Zwei Obdachlose suchen für die kalte Winterzeit ein warmes Quartier: Hupka möchte im Gefängnis überwintern, der alte Pistoletti zieht das Spital vor. Doch dann kommt alles ganz anders. Wie im Märchen wird Hupka von einer feinen Dame von der Strasse weg beauftragt, einen Staat zu gründen, den sie ihrem Mann zum Geburtstag schenken möchte.
Der listige Hupka macht gute Arbeit, er erfindet den Staat Astoria und rekrutiert dafür Geldgeber, Aktionäre, Lakaien und ein Volk. Schliesslich landet er mit seinem Kumpel Pistoletti wieder auf der Strasse.
Mit: Peter Simonischek (Hupka), Alfons Hoffmann (Pistoletti), Alexander Duda (Paul), Alf Breithen (Gendarm), Jenny Rausnitz (Hortensia), Renate Müller (Rosa), Adolf Raschendorfer (Jacob), Margret Neuhaus (Gräfin Gwendolyn Buckelburg-Marasquino), Joachim Ernst (Graf Luitpold Buckelburg-Marasquino), Dieter Stürmer (James, Butler), Franz Dehler (Lord R.), Angela Matusch (Lady P.), Siegfried Meisner (George Bernard Shaw), Rainer Zur Linde (Journalist), Charlotte Acklin (Sekretärin), Klaus Degenhardt (Lautsprecher), Wolfgang Hiller (Lichtkassierer), Friedrich Giese (Mann mit Sammelbüchse), Günter Gube (Partei Nr. 23687)
Musik: Klaus Sonnenburg - Hörspielfassung und Regie: Amido Hoffmann - Produktion: SRF 1979 - Dauer: 50'
«Astoria» von Jura Soyfer
Marxist, Dramatiker, Satiriker, Nazi-Opfer – Jura Soyfer ist eine wichtige, aber noch immer wenig bekannte Stimme der österreichischen Literatur. In den 1930er-Jahren verfasste er politische Lieder und Theaterstücke. 1938 wurde er beim Versuch, in die Schweiz zu flüchten, in Vorarlberg festgenommen.
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