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Bild: Wikimedia: Robert Vere Scott
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«Atlas der abgelegenen Inseln» von Judith Schalansky

Eine musikalische Weltreise, und ein Hörvergnügen der besonderen Art! Der international erfolgreiche Schweizer Theater-Regisseur Thom Luz erkundet auf seine ganz eigene Art ein paar jener fernen, kaum bekannten Inseln, welche die Autorin Judith Schalansky in ihrem Kultbuch poetisch beschrieben hat.

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Es gibt heutzutage rund um den Globus kein Fleckchen Erde mehr, dass unentdeckt geblieben wäre. Jede Küste, jedes Eiland ist betreten, vermessen und in Besitz genommen worden. Dennoch hat sich die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky zu einer neuerlichen Entdeckungsreise aufgemacht. In früheren Zeiten hätte sie dafür ein Schiff besteigen müssen, beseelt vom Wunsch, unversehens irgendwo auf eine unbekannte Landmasse zu stossen. Aber Judith Schalansky ist aufgewachsen als «Atlas-Kind», ihre Liebe gilt den kartografischen Werken, die uns in Form einer ebenso abstrakten wie ästhetischen Darstellung die fernen Welten nahe zu bringen versuchen. In ihnen, den erdkundlichen Folianten und Atlanten, hat Judith Schalansky ihre Expeditionen unternommen. Und ist dabei bis an die Ränder des Erdkreises vorgestossen, zu fünfzig abgelegenen Inseln: «Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde». Inseln, die sich – weit entfernt von jeder Bounty-Romantik – aus der rauen See erheben, abweisend und karg die allermeisten. Und es haben sich auf ihnen schreckliche Begebenheiten zugetragen. Denn die Faszination der Entdecker verkehrte sich nur allzu oft in Entsetzen. «Das Paradies mag eine Insel sein», schreibt Judith Schalansky. «Die Hölle ist es auch.»

Thom Luz hat diese Ambivalenz aufgenommen und sie im Schauspielhaus Hannover in eine musik-theatralische Installation übersetzt. Es entstand eine faszinierende Klang- und Hörreise, komponiert aus Stimmen, Geräuschen und musikalischen Fragmenten – wie nicht von dieser Welt. Die Radio-version, die Thom Luz 2015 für SRF eingerichtet hat, wurde beim «Prix Europa» als eines der bemerkenswertesten Hörspiele des Jahres gewürdigt.

Mit: Beatrice Frey, Günther Harder, Sophie Krauss, Oscar Olivo; sowie Iris Maron (Violine), Maria Pache (Viola), Mikael Rudolfsson (Posaune), Karoline Steidl (Violine)

Dramaturgie: Judith Gerstenberg - Musikalische Leitung: Mathias Weibel - Textfassung, Montage und Regie: Thom Luz - Produktion: SRF und WDR, in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Hannover, 2015 - Redaktion: Reto Ott (SRF), Isabel Platthaus (WDR) - Dauer: 53'

Dieses Hörspiel steht bis am 07.04.2024 zum Nachhören zur Verfügung.