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Gerhart Hauptmann, Fotografie von Nicola Perscheid (1914).
Bild: Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv Austria
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«Bahnwärter Thiel» von Gerhart Hauptmann

Ein einsames und hartes Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert, das neben spärlichen Freuden vor allem Prüfungen bereithält. Richtig glücklich ist Bahnwärter Thiel nur an seinem einsamen Bahnübergang mitten im Wald. Doch gerade dort wird er seinen schwersten Schicksalsschlag erleiden.

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«Bahnwärter Thiel», die «novellistische Studie» von 1888, gilt als Frühwerk des deutschen Naturalismus und enthält alles, was das spätere Schaffen Hauptmanns ausmachen sollte: Sozialkritische Anklänge stehen neben mythisch-religiösen Betrachtungen und ersten Versuchen einer psychologischen Studie.

Der Bahnwärter Thiel, der von Hauptmann als Vornamen nur seine Berufsbezeichnung mitbekommen hat und dessen naturbestimmtes Leben durch den technischen Fortschritt aufgerüttelt wird, kann dem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und Ohnmacht angesichts familiärer Probleme nichts entgegensetzen als die Flucht in den Wahnsinn.

Mit: Nicole Coulibaly (Erzählerin) und Thomas Douglas (Bahnwärter Thiel); Musik: Florian Hauser (Violoncello), Benjamin Herzog (Violine) und Michael Schwendimann (Viola).

Komposition: Johannes Hofmann - Tontechnik: Jack Jakob - Regie: Susanne Heising - Produktion: SRF 2012 - Dauer: 70'