Was Cami in seinen aberwitzigen Sketchen und Szenen veranstalte, sei ein «Triumph des Schwachsinns», meinte der Kritiker Hellmuth Karasek 1983, als die Berliner Schaubühne den, vorher dem deutschsprachigen Publikum so gut wie unbekannten, Humorkünstler entdeckte. Das war nicht zuletzt deshalb passend, weil Camis parodistischer Übermut auch die Ikonen unserer Hoch- und Populärkultur nicht verschonte: das Rotkäppchen, Wilhelm Tell, Romeo und Julia.
In der Schweiz war es der Berner Hörspiel-Regisseur Amido Hoffmann, der sich dieser angeblichen «Dramen aus dem täglichen Leben» annahm. 1984 inszenierte er eine erste Auswahl davon für die Radiobühne, bevor Fritz Zaugg in den 1990er-Jahren mit weiteren Stücken nachzog.
Mit: Wolfgang Stendar, Kurt Langanke, Siegfried Meissner, Renate Müller, Michael Schacht, Paul-Felix Binz, Klaus Degenhardt, Klaus Hirche, Angela Matusch, Herta Veuhoff, Franz Matter, Hatto Hirsch, Peter Hasslinger, Günter Gube, Silvia Jost, Ingeborg Stein, Esther Schweizer, Beat Albrecht, Peter Roggisch
Aus dem Französischen von Stephen Tree - Musik & Regie: Amido Hoffmann - Produktion: SRF 1984 - Dauer: 48'
Zu hören sind folgende Stücke:
1. «Chez les naturalistes»
2. «Ein schüchterner Ehemann»
3. «Die kahle Kunstreiterin»
4. «Der stumme Räuber von Kalabrien»
5. «Wilhelm Tell»
6. «Das Grünkäppchen»
7. «Eine Tigerjagd»
8. «Behexung»
9. «Der Sohn von Romeo»
Hier
«Das Grünkäppchen und andere Dramen aus dem täglichen Leben» von Pierre Henri Cami
Groteske Mini-Dramen waren seine Spezialität: Stücke, meist nur wenige Minuten lang, die sich weder um Zeit noch Raum, weder um Sinn oder Logik, noch um Leben oder Tod kümmern. Der französische Dramatiker und Komiker Pierre Henri Cami (1884–1958) war ein Unikum – und ist es bis heute geblieben.
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