«Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind», sagte Shakespeare. Und wenn dann auch noch das Gedächtnis nachlässt, ist der Stoff nicht mehr unbedingt reissfest, wie der Schweizer Autor Jens Nielsen in seinem Hörspiel vorführt, in dem sich alles, aber auch wirklich alles als fraglich erweist. Frau Higgins zum Beispiel residiert in ihrer Villa. Ist es ihre Villa? Ist es überhaupt eine Villa? Ben, der Butler, scheint mehr zu wissen, schweigt aber. Ist er überhaupt ein Butler? Oder ist er ein Engel, Erzengel, Erzbutler? Constance, womöglich die Tochter, wird in einer Kiste angeliefert und wirbelt Staub auf, sekundiert von Herrn Lugano Seiler, ihrem Lover. Oder ist dieser Mutters Lover?
Mit: Irm Hermann (Frau Higgins), Jodoc Seidel (Ben), Jessica Higgins (Tochter Constanze), Klaus Brömmelmeier (Herr Lugano Seiler), Thomas Mathys (Nachrichtensprecher)
Musik: Giovanni Di Stefano - Tontechnik: Tom Willen - Regie: Claude Pierre Salmony - Produktion: SRF 2015 - Dauer: 57'
«Frau Higgins – Anstelle von Erinnerung» von Jens Nielsen
Frau Higgins weiss manchmal nicht genau, ob sie Kinder hat oder nicht und wie die heissen. Ist das Demenz oder Charakter? Vergisst sie oder verdrängt sie? Wenn sie auftritt, zeigt sie jedenfalls einen Verdrängungsgrad, der alle anderen an die Wand drückt. Ben, der Butler, muss es dann richten.
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