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Warne Marsh: Tenor-Akrobat des Cool Jazz

Der Tenorsaxophonist Warne Marsh gehört zu den markantesten Schülern von Lennie Tristano. Der zurückhaltende Musiker stellte die Improvisation, auch im Kollektiv, stets über das auftrumpfende Solospiel. 1949 wirkte er am ersten völlig frei improvisierten Stück der Jazzgeschichte mit.

Die freien Improvisationen entstanden im Trio mit Tristano und Lee Konitz. Mit dem Altosax-Kollegen aus der Tristano-Schule hat Marsh später auch oft im Duo gespielt. Konitz nannte Warne Marsh einmal den «am wenigsten anerkannten Musiker».

Warne Marsh kam 1927 in Los Angeles zur Welt. 1946 in New York hörte er zum ersten Mal Lester Young und Charlie Parker, die ihn stark beeinflussten. Sein Studium beim blinden Pianisten und Komponisten Lennie Tristano führte zu einer engen Verbindung und stilbildenden Aufnahmen.

Warne Marsh, der auch Elektronik studierte und zwischenzeitlich in bürgerlichen Berufen tätig war, startete in den 70er-Jahren ein Comeback als Musiker. Legendär ist er seit seinem Tod während eines Bühnenauftritts im Donte's Club in Hollywood. Er verstarb während eines Solos über «Out Of Nowhere» am 18. Dezember 1987.

Die coole Phrasierung und überlegene Improvisationskunst von Warne Marsh wird vom Pianisten Chris Wiesendanger und dem Saxophonisten Nat Su unter die Lupe genommen.