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Auf Schatzsuche: Hanny Christen und die Schweizer Volksmusik

Die Basler Volksmusiksammlerin Hanny Christen war eine absolute Pionierin. Mit grossem Enthusiasmus, aber auch einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit hat sie Volksmelodien aus allen Ecken der Schweiz gesammelt und aufgeschrieben.

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Die Volksmusik-Sammlung der Hanny Christen hat dieses Jahr den Schweizer Musikpreis gewonnen, sie ist die grösste Sammlung instrumentaler Schweizer Volksmusik und spielt eine wichtige Rolle in der Neuen Schweizer Volksmusik-Szene.

* Hanny Christen hat zwischen 1936 und 1962 gegen den Willen ihrer Familie und die damaligen gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen ihre Feldforschungsreisen durchgeführt.
* Hanny Christen hatte ganz klare Vorstellungen darüber, was «authentische» Schweizer Volksmusik sei: die Melodien sollen alt sein, langsam gespielt werden und frei von modernen und fremden Einflüssen sein. Ländler waren ihr ein Graus.
* 1991 entdeckte der Komponist Fabian Müller Hanny Christens handschriftliche Notensammlung im Untergeschoss der Universitätsbibliothek Basel und verbrachte die nächsten 10 Jahre damit, diese rund 12 000 Melodien zu publizieren.
* Um die Musik der Sammlung Hanny Christen auch zum Klingen zu bringen, gründeten Fabian Müller und bekannte Namen der Schweizer Volksmusik die Gruppe Hanneli-Musig, eine Gruppe, die sehr künstlerisch mit diesen Volksmelodien umgeht.
* Die grosse Frage lautet: Was ist eigentlich «authentische» Schweizer Volksmusik? Sind es die alten Tonbandaufnahmen, die Hanny Christen auf ihren Expeditionen gemacht hat oder etwa doch die modern interpretierten Stücke, die heute zelebriert werden?

Im Podcast zu hören sind:

* Fabian Müller, Komponist und Herausgeber der Hanny Christen-Sammlung
* Dr. Dieter Ringeli, Musikethnologe und Spezialist für Schweizer Volksmusik

Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch

Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext