Auch wenn Zermatt in diesem Jahr die englische Bergsteigerin Lucy Walker feiert, die vor 150 Jahren als erste Frau das Matterhorn erklommen hat – die Geschichte der Frauen im Bergsport, vor allem der einheimischen Alpinistinnen, ist schlecht dokumentiert. Die Hinterlassenschaften etwa im Fundus des Alpinen Museums der Schweiz zeigen, dass die Frauen im Vergleich zu den Männern schlecht repräsentiert sind: Nur gerade fünf Prozent der Fotografien wurde von Alpinistinnen aufgenommen oder halten sie im Bild fest. Das Museum versucht diese Leerstelle nun mit einer Sammelinitiative, dem «Fundbüro für Erinnerungen» zu füllen. Dies in der Hoffnung, nicht nur die Geschichte von prominenten Gipfelstürmerinnen abzubilden, sondern auch von jenen Frauen, die mit weniger hochgesteckten Zielen in alpinen Gefilden unterwegs waren, wie dies bei Rita Christen, der ersten Präsidentin des Schweizer Bergführerverbands, anfänglich der Fall war. Die Juristin hat sich aus privaten Gründen für den Bergsport entschieden und hat es in den letzten zwanzig Jahren als Bergführerin an die Spitze des Verbandes geschafft.
Dem Himmel entgegen. Pionierinnen am Berg
Nicht nur beim Frauenstimmrecht, sondern auch im Alpinismus gingen ausländische Pionierinnen den Schweizerinnen voraus. Den einheimischen Alpinistinnen wurden die Gipfel lange vorenthalten, bis sie sich 1918 zum Schweizer Frauen-Alpenclub zusammenschlossen.
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