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«Mein Grossvater – ein Mörder und Verbrecher»

Entsetzt steht die Diakonissin Silvia 2009 im Museum Bisingen vor dem Porträt ihres Grossvaters, dem KZ-Lagerführer Johannes Pauli, der im Zweiten Weltkrieg für den Tod von fast 1200 Häftlingen mitverantwortlich war: «Am liebsten hätte ich das Bild von der Wand gerissen, ich bekam eine ungeheure Wut», erzählt die 53-Jährige.

Nach 1945 wurde Pauli in der Schweiz zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Verbrechen blieben in Silvias Familie lange tabu. Bis heute schämt sie sich für ihren Vorfahren. Aber sie hat gelernt, offen über ihre Geschichte zu sprechen: «Denn Schweigen schadet.»

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