«Die CO2-Bilanz des Militärs ist eines der letzten Tabus der Klimadebatte», erklärt Umwelthistoriker Frank Uekötter. Er beschäftigt sich damit, wie sich kriegerische Konflikte auf die Umwelt auswirken. «Wir sehen an den Schlachtorten des Ersten Weltkrieges, dass das bis heute nicht abgeschlossen ist und die Menschen weiter gefährdet».
Nach jedem Krieg bleiben Munition, Trümmerteile und giftige Stoffe liegen und verschmutzen den Boden, das Wasser und die Luft. Nebst der Explosionsgefahr sind die Menschen daher auch der Gefahr durch mögliche Spätfolgen ausgesetzt. Noch heute kommen in Vietnam Babys mit Fehlbildungen zur Welt, weil die USA im Krieg das giftige Entlaubungsmittel Agent Orange eingesetzt haben.
Zudem ist der Krieg an sich eine CO2-Schleuder: In Fabriken werden Waffen und Panzer gebaut, Truppen und Gerät über viele Kilometer bewegt. In vielen Städten wird Infrastruktur wie das Abwassersystem zerstört, und auch das wirkt sich fatal auf Mensch und Umwelt aus.
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«Der Planet trägt Narben davon»: Wie Krieg die Umwelt zerstört
Der Ukraine-Krieg ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie bewaffnete Konflikte Umweltschäden verursachen. Sie stehen meist nicht im Fokus der Öffentlichkeit, haben aber dramatische und langfristige Folgen.
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