David Carr hat es am eigenen Leib erfahren: Ein schwerer Velounfall brachte ihn an die Schwelle von Leben und Tod. Seither funktioniert sein Körper nicht mehr so wie früher. Aber er ist darüber hinweg gekommen, weil er die Schockerfahrung umarbeiten konnte. Das eigene Trauma lässt ihn viele biblische Erzählungen nun ganz anders lesen. Er kann plausibel zeigen, wie die Menschen hinter den biblischen Erzählungen ihre Erfahrungen von Vertreibung, Verfolgung, Zerstörung und Ermordung umdeuten konnten. Aus dem schmählichen Kreuzestod Jesu wird nicht das Ende einer Bewegung, sondern ihr Anfang. Das Mordinstrument Kreuz wird krass zum Lebenssymbol umgedeutet. Aber auch in anderen Erzählungen entdeckt der Quäker Carr Resilienz-Strategien.
Literatur zur Sendung:
David Carr, The Holy Resilience, Yale University Press 2014. (Englisch)
David Carr, Schrift und Erinnerungskultur. Die Entstehung der Bibel und der antiken Literatur im Rahmen der Schreiberausbildung, Theologischer Verlag Zürich TVZ 2015. (Deutsch)
Die Bibel als Traumabewältigerin
Der New Yorker Bibelwissenschaftler David Carr zeigt, wie sich die biblischen Geschichten beider Testamente als Traumabewältigungsgeschichten lesen lassen. Damit werde die Bibel zur Quelle für Resilienz. Sie mache also stark, über traumatische Erfahrungen hinweg zu einem gelingenden Leben zu kommen.
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