Priestermangel kennt die syromalabarische Kirche Indiens nicht. Trotzdem ist das Überleben ihrer ganz eigenen Tradition gefährdet: Durch eine zunehmende «Latinisierung». Denn die jungen Priester studieren in Rom und bringen von dort teils auch den Wunsch mit, die Messe nach lateinischem Ritus zu feiern.
Eine Gruppe rund um den emeritierten Erzbischof von Changanacherry, Joseph Powathil, bemüht sich intensiv um die Wiederentdeckung und Erneuerung der spezifischen ostsyrischen Liturgietradition. Das beinhaltet unter anderem, dass die Messe mit dem Rücken zum Volk gefeiert wird – und dass das Allerheiligste die meiste Zeit mit einem Vorhang bedeckt ist. Eine Annäherung an eine wenig bekannte, aber uralte christliche Tradition.