Joseph Maria Bonnemain übernimmt das schwierigste Amt, das die katholische Kirche in der Schweiz derzeit zu bieten hat: Das Bistum Chur ist tief gespalten. Die Gräben teilen die Basis von der Führung, aber auch den traditionalistischen Flügel in Chur vom progressiven Flügel in Zürich.
Die Erwartungen an den gebürtigen Jurassier sind enorm gross: Er sei der Richtige, ein Brückenbauer, hiess es bei seiner Ernennung zum Bischof einhellig. Kann er diesen Erwartungen wirklich gerecht werden? Will er, der viele Jahre lang in Zürich gelebt und gearbeitet hat, den «Zürcher Flügel» aufwerten, beispielsweise mit einem zweiten Bischofssitz?
Joseph Bonnemain kämpft aber nicht nur mit einer Spaltung in seinem Bistum. Er muss auch Rezepte finden, um der Entfremdung der Gesellschaft von der katholischen Kirche entgegenzuwirken. Denn mehrere Dogmen aus Rom kollidieren immer stärker mit der hiesigen Lebenswelt der Katholikinnen und Katholiken; etwa, wenn es um die Gleichstellung, die Rolle der Frau oder den Umgang mit Homosexuellen geht.
Bischof Bonnemain nimmt am Tag 1 in seinem neuen Amt Stellung zu seinen Plänen. Er ist live zu Gast in der «Samstagsrundschau» bei Eveline Kobler.
Churer Bischof Bonnemain vor übermenschlicher Aufgabe?
Kaum ins Amt eingesetzt nimmt der neue Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain Stellung, wie er sein tief gespaltenes Bistum einen will. Kann der 72jährige den gewaltigen Erwartungen gerecht werden? Und wie will er die Entfremdung der Gesellschaft von der katholischen Kirche stoppen?
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