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Axpo-Chef Christoph Brand.
Bild: Keystone
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Tut die Axpo genug für sicheren Schweizer Strom?

Die Axpo stand vor weniger als einem halben Jahr am Abgrund: Der grösste Stromkonzern musste Bundeshilfe beantragen. Seither steht die Axpo in der Kritik: Stimmt das Geschäftsmodell? Nimmt sie ihre Verantwortung wahr für sicheren Schweizer Strom? Und: Was plant sie mit ihren AKW?

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Für Axpo-Chef Christoph Brand war der Gang zum Bundesrat, die Bitte um Bundeshilfe auch eine persönliche Niederlage. Zwar hat der Stromkonzern den vier Milliarden-Kredit des Bundes nicht in Anspruch nehmen müssen – der politische Schaden für die Axpo aber ist passiert und die Kritik am Konzern reisst nicht ab: Sie habe mit einer viel zu teuren Offerte für die Wasserkraft-Winterreserve jegliches Verantwortungsgefühl vermissen lassen. Und trotz Bundeshilfe zahle die Axpo ihren Stromhändler weiterhin Millionen-Boni. Konzernleiter Brand äussert sich zur Kritik an seinem Unternehmen – und zur Frage, ob das Unternehmen jetzt aus dem Schneider, der Bundeskredit also nicht mehr nötig ist.

Die Axpo und weitere Stromfirmen mussten sich über Jahre den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig in Schweizer Sonnen- oder Windenergie zu investieren. Der Rückstand beim Ausbau und die entsprechenden Gefahren für die kommenden Jahre gehe auch aufs Konto der grossen Stromkonzerne – so die Kritik. Vor wenigen Wochen nun hat die Axpo ihre Pläne für einheimischen Sonnenstrom versechsfacht. Doch: Kommt das nicht zu spät? Und beschränkt sich der Konzern nicht einfach «bequem» auf Projekte, die besonders üppig subventioniert werden? Hinter solchen Fragen und Kritikpunkten steht eine grosse, brisante Frage: Welche Verantwortung tragen Axpo und Co. dafür, dass aus unseren Steckdosen garantiert immer Strom kommt? Behörden und PolitikerInnen sehen die Axpo in der Pflicht, Konzernchef Brand hingegen weist eine solche Verantwortung von sich. Sollte dieser grundlegende und für die Schweizer Stromsicherheit gefährliche Konflikt nicht endlich gelöst werden?

Neben Wasser und (wenig) Wind- und Sonnenstrom produziert die Axpo vor allem auch Kernenergie in Beznau und Leibstadt. Wie lange sollen die Atommeiler am Netz bleiben? Der neue Energieminister Albert Rösti prüft Hilfen an die Betreiber, wenn sich ein Betrieb wirtschaftlich nicht mehr lohnen würde. Greift die Axpo zu? Und wie realistisch ist die Option Atom für die Zukunft – Stichwort: AKW der nächsten Generation?

Axpo-Chef Christoph Brand ist Gast bei Dominik Meier in der «Samstagsrundschau».