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Sounds! Album der Woche: Fenne Lily «Breach»

«Gruselig» findet Fenne Lily die plötzliche Allgegenwärtigkeit ihrer schon lange geschriebenen Songzeilen: Selbstisolation, Misstrauen gegenüber der Medizin, Eigenverantwortung. Auf dem 2. Album kämpft sie eigentlich in erster Linie mit sich selber, verbindet aber so einige Punkte aus dem Gefüge unserer Gesellschaft.

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Die 21jährige Sängerin aus Bristol hatte sich ganz alleine nach Berlin verzogen, um sich in einer Art Selbstisolation zu erholen und nach auslaugender Tournee wieder zu sich selber zu finden. Dabei hat sie das Alleinsein als tolle Erfahrung entdeckt. Trotz inhaltlich deutlichen Parallelen zur Weltsituation im Jahr 2020 sieht sie die zwei Arten von Isolation grundsätzlich verschieden: «Meine Zeit in Berlin war selbstauferlegt und positiv. Was wir jetzt mit Corona erleben ist beklemmend, aufgezwungen und negativ.»

Unter den Folk-Sound und ihre feine Stimme legt Fenne Lily auf «Breach» zerrige Lo Fi-Gitarren, um ihre «Wut hörbar zu machen» - ein über weite Strecken toller Mix, der an Big Thief oder Phoebe Bridgers erinnert.

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